Pressemitteilung | BKK Dachverband e. V.

Finanzergebnisse der Betriebskrankenkassen für das Jahr 2024

(Berlin) - Bis auf fünf kleinere Krankenkassen liegen die Finanzergebnisse der Betriebskrankenkassen für das Jahr 2024 nun vor. Das vorläufige Ergebnis zeigt einen Anstieg der Leistungsausgaben für die BKK um insgesamt rund 10 Prozent. Dabei sticht vor allem die Entwicklung im Krankenhausbereich mit über 11 Prozent und im Arzneimittelbereich mit knapp 12 Prozent (jeweils gegenüber dem Vorjahr) hervor – auch weil es sich hierbei um besonders ausgabenintensive Bereiche handelt. Auch der dritte große Leistungsbereich – die ambulanten ärztlichen Leistungen – weist eine Steigerungsrate von knapp 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Die kleineren Leistungsbereiche weisen durchweg ebenfalls eine nennenswerte Dynamik auf.

Auch wenn die Ergebnisse noch vorläufig sind, lässt sich bereits sagen, dass sich die deutliche Dynamik aus dem dritten Quartal weiter verstärkt hat. Das Defizit wird im vierten Quartal auf über 1,4 Mrd. Euro ansteigen, nach 859 Mio. Euro im dritten Quartal.

Die Beitragseinnahmen des Gesundheitsfonds fallen geringer aus als noch im Oktober vom Schätzerkreis erwartet. Dies wird sich für die Krankenkassen allerdings erst im kommenden Jahr auswirken.

Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes, zu den Ergebnissen:
„Trotz steigender Beitragseinnahmen und unterjähriger Zusatzbeitragssatzanpassungen in 2024 ist das Defizit der Krankenkassen in der gesetzlichen Krankenversicherung im vierten Quartal 2024 weiter angestiegen. Bei den Betriebskrankenkassen stieg das Defizit vom dritten auf das vierte Quartal von rund 860 Mio. Euro auf über 1,4 Mrd. Euro. Das ist ein Anstieg von über 60 Prozent in nur einem Quartal! Preis- und Mengenentwicklung gehen hier Hand in Hand, ebenso wie Vorzieheffekte aus der Krankenhausreform. Und es scheint kein Ende in Sicht. Diese Ausgabenentwicklung ist völlig aus dem Lot und frisst die Beitragserhöhungen des letzten und dieses Jahres in einer Geschwindigkeit auf, dass einem schwindelig wird. Ohne schnelle Gegenmaßnahmen werden die Beiträge in 2025 schnell wieder unter Druck kommen und weiter steigen. Damit erweisen sich auch die Prognosen des Schätzerkreises als zu optimistisch. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz für dieses Jahr ist bereits jetzt Makulatur.

Die GKV braucht jetzt dringend einen Reboot. Die Finanzen müssen sehr schnell und konsequent stabilisiert werden. Dabei geht es nicht um Leistungskürzungen, sondern um eine sachgemäße, verfassungskonforme und vor allem faire Finanzierung der GKV-Leistungen: Die Beitragszahler finanzieren die Leistungen der GKV, nicht gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Und es geht um einen effizienteren Mitteleinsatz: Vermeidung von Doppelstrukturen, Schluss mit den vergütungsbedingten Anreizen für mehr Menge statt Qualität, Mehrausgaben nur für nachgewiesene Versorgungsverbesserungen und.“

Quelle und Kontaktadresse:
BKK Dachverband e. V., Thorsten Greb, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mauerstr. 85, 10117 Berlin, Telefon: 030 27 00 406-0

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