Pressemitteilung |

FIMITIC: „Jeder hat Anspruch auf Schutz und Erhaltung der Gesundheit“

(Bonn) - Für den Erhalt und den Ausbau der solidarischen Krankenversicherung in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) plädiert der internationale Körperbehindertenverband FIMITIC (Fedération Internationale des Mutiles, des Invalides du Travail et des Invalides Civil). Die FIMITIC ist eine Vereinigung nationaler Selbsthilfeorganisationen, der Mitgliedsverbände aus rund 30, überwiegend europäischen Nationen angehören. Das Generalsekretariat der FIMITIC befindet sich am Sitz des Sozialverband Deutschland (SoVD), ehemals Reichsbund.

FIMITIC-Präsident Friedrich-Wilhelm Herkelmann reagiert damit auf die Annahme des Initiativberichts zu zusätzlichen Krankenversicherungen, den der EU-Parlamentarier und frühere französische Premierminister Michel Rocard vorgelegt hat. Dieser Bericht fordert die Europäische Kommission auf, ein Grünbuch über die Situation zusätzlicher Krankenversicherungen in der EU zu erstellen und darin die Merkmale einer so genannten Basissicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung festzuschreiben. Der Bericht spricht sich außerdem für eine wachsende Rolle privater Zusatzkrankenversicherungen im EU-Binnenmarkt aus.

Herkelmann: „Wir sehen die Gefahr, dass mit diesem Grünbuch die Weichen im Gesundheitssystem falsch gestellt werden, nämlich in Richtung Schrumpfung der gesetzlichen Krankenversicherung zu einer reinen Basissicherung. Damit wird Gesundheitsschutz für sozial Schwache, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen vielfach unbezahlbar werden. Jeder muss aber einen Anspruch haben auf Schutz und Erhaltung der Gesundheit sowie bestmögliche Rehabilitation.“

Der FIMITIC-Präsident fordert die EU statt dessen auf, Leitlinien für eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau zu definieren und sich für deren Realisierung nach den Möglichkeiten der jeweiligen EU-Staaten einzusetzen. Auf lange Sicht müsse ein gleichmäßig hohes Gesundheitsschutz-Niveau in allen EU-Staaten das Ziel sein, so Herkelmann.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

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