FIAN Menschenrechtsaktivist in den Philippinen ermordet!
(Köln) - Der philippinische Bauernführer und Menschenrechtsaktivist Eric Cabanit ist am 24. April 2006 in seiner Heimatstadt Davabo auf der Insel Mindanao erschossen worden. Auch seine Tochter wurde durch einen Gewehrschuss schwer verwundet, ihr Zustand ist kritisch. Die Tat ereignete sich am 24. April gegen 18 Uhr Ortszeit auf einem öffentlichen Marktplatz in Davabo. Die Täter, zwei maskierte Männer, konnten unerkannt entkommen. "Wir sind zutiefst traurig, erschüttert und wütend über den kaltblütigen Mord an unserem Kollegen", erklärte Armin Paasch von FIAN Deutschland. "Eric hat sich in seinem Einsatz für die Landreform und das Recht auf Nahrung mit der mächtigen Landoligarchie angelegt.
Höchstwahrscheinlich musste er darum sterben." Eric Cabanit war Generalsekretär der nationalen Landlosenbewegung UNORKA und Vorstandsmitglied der philippinischen FIAN-Sektion.
Der Bananenarbeiter Cabanit hatte sich vor allem Don Antonio Floirendo zum Feind gemacht, den reichsten Grossgrundbesitzer von Mindanao und ehemals mächtigsten Gefolgsmann des früheren Diktators Ferdinand Marcos. Wegen seines Einsatzes für die Rechte der Landarbeiter war Cabanit Mitte der 90er Jahre von Floirendos Plantage entlassen worden und hatte sich seither für die Umverteilung des Landes im Rahmen des Agrarreformprogramms eingesetzt. Cabanit wusste, dass er sich damit in Lebensgefahr begeben hatte. "NGO live free or die". Ein Schild mit dieser Aufschrift hatte am Zaun einer Plantage von Floirendo gehangen und symbolisierte die permanente Todesdrohung an alle, die sich mit der philippinischen Landoligarchie angelegt haben. Erst kürzlich hatte das Agrarreformministerium DAR dem Drängen der Landlosen nachgegeben, die Ansprüche der Arbeiter auf Floirendos Ländereien zu prüfen. Möglicherweise war dies für Eric Cabanit das Todesurteil.
"Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo muss die Ermittlungen persönlich mit allem Nachdruck vorantreiben. Die Täter und vor allem ihre Hintermänner müssen zur Verantwortung gezogen werden", forderte Paasch. "Die Präsidentin muss sich ausserdem unmissverständlich für die Verlängerung und Beschleunigung des Agrarreformprogramms CARP aussprechen." Die Finanzierung für das 1988 begonnene Programm soll nach den Plänen der Regierung in zwei Jahren auslaufen. Nur etwa 60 Prozent des Landes ist bisher umverteilt worden. Weitgehend unangetastet sind bislang die Grossgrundbesitztümer, wie die von Floirendo. "Arroyo muss den Drahtziehern ein klares Signal aussenden, dass sie mit politischen Morden ihr Ziel nicht erreichen werden."
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