FIA bestraft Schumachers Verhalten bei Siegerehrung - Ferraris Stallregie bleibt sportrechtlich unbeanstandet

(Frankfurt/Main) - Der Welt Motor Sport Rat (WMSC) der FIA hat, wie vom AvD erwartet, das Fehlverhalten der F-1-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello bei der Siegerehrung zum Großen Preis von Österreich mit 1 Million Dollar Strafe geahndet. In der Begründung des Urteils heißt es, die beiden Fahrer hätten mit ihrem Tausch auf dem Siegerpodest die Ehrungsprozedur missachtet, weil während der deutschen Nationalhymne der brasilianische Fahrer zu Unrecht auf Siegerplatz des Podests gestanden habe. Außerdem habe Schumacher den Pokal für den ersten Platz vom österreichischen Bundeskanzler entgegengenommen, gleich an Barrichello weitergereicht und dann vom Vizekanzler auch den Pokal für den zweiten Platz zu erhalten. Die Strafe ist zahlbar in zwei Hälften und wurde gegen das Team Ferrari ausgesprochen, das die Pflicht hat, seine Piloten zur Beachtung der Regeln anzuhalten. Die Fahrer und ihr Rennstall wurden gemäß Art. 170 der F-1-Regularien verurteilt, 500.000 USD sofort zu zahlen - die andere Hälfte wird fällig, sollte das Team innerhalb eines Jahres erneut in dieser Form gegen die Regeln verstoßen.

Stallorder ist als Strategie für Teams regelkonform
Das WMSC beanstandete zwar die Art und Umsetzung der Stallregie, fand aber wie vom AvD vorausgesagt sportrechtlich keine Handhabe gegen den Rennverlauf. Deshalb konnte es weder zu Punktabzügen oder Sperren für die Fahrer kommen. Mit dem hohen Strafmaß machte der Rat aber deutlich, dass die Umsetzung der Stallorder im Rahmen der FIA-Regularien und professionell zu erfolgen hat. Die Fahrer hätten kein Recht, die nationalen Ausrichter des jeweiligen Rennens zu düpieren. Nach diesem Urteil hat Michael Schumacher bei anhaltendem Erfolg die Chance, sich seinen Weltmeistertitel schon anlässlich des vom AvD organisierten Mobil-1-Großer Preis von Deutschland am 28. Juli 2002 in Hockenheim zu sichern.

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