Festakt zum 60-jährigen Bestehen: "gesundheit gestalten - KZBV 1955-2015" / Gröhe und Eßer würdigen wichtigste vertragszahnärztliche Interessenvertretung auf Bundesebene
(Berlin/Köln) - Mit mehr als 200 Gästen aus Selbstverwaltung, Politik, Wissenschaft und Verbänden hat die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) am Mittwoch in Berlin ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) würdigte in seiner Festrede die Arbeit der KZBV als Körperschaft des öffentlichen Rechts und als wichtigste Interessenvertretung der Vertragszahnärzteschaft auf Bundesebene. Er benannte prägende Themen der zahnärztlichen Versorgung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und betonte die erhebliche Verantwortung der KZBV als Institution der gemeinsamen Selbstverwaltung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
"Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung hat in den letzten 60 Jahren an der erfolgreichen Entwicklung der zahnmedizinischen Versorgung hin zu Vorsorge und Prävention maßgeblich mitgewirkt. Dank des Einsatzes unserer Zahnärztinnen und Zahnärzte nimmt Deutschland bei der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen heute einen Spitzenplatz in Europa ein. Die Anstrengungen gilt es weiter zu verstärken, denn in jedem Alter tragen gesunde Zähne ganz wesentlich zum Wohlbefinden bei. Mit dem Präventionsgesetz und dem Versorgungsstärkungsgesetz sorgen wir dafür, dass die Vorsorge und die Behandlung von Zahnerkrankungen bei Kleinkindern, genauso wie bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen weiter verbessert wird", sagte Gröhe.
"Gesprächspartner und Ratgeber auf Expertenbasis"
Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der KZBV: "Das Engagement der KZBV war immer ein Spiegel der jeweiligen Zeit. Wir standen seit unserer Gründung vor sechs Jahrzehnten im Diskurs mit Regierungen unterschiedlichster politischer Couleur, zahlreichen Gesundheitsministerinnen und -ministern und nahezu ebenso vielen Entscheidern im Sozialministerium. Das Handeln der KZBV hatte dabei immer einen roten Faden, einen inneren Kompass: Sich für das Patientenwohl und das Wohl der Vertragszahnärzte gleichermaßen einzusetzen. Wir bieten uns als Gesprächspartner und Ratgeber auf Expertenbasis an. Wir gestalten Lösungsansätze in Versorgungs-, Gesundheits- und Strukturfragen, vernetzen uns in der Gremienarbeit der Selbstverwaltung und suchen nach Mitteln und Wegen, von denen alle Beteiligte, Betroffene und Akteure profitieren."
Rahmenprogramm mit Kunst, Fachdiskussionen und Musik
Bei dem Festakt in der historischen Kassenhalle des Humboldt-Carrés, in dem unter anderem auch die Berliner Vertretung der KZBV ihren Sitz hat, wurde das Wirken der KZBV unter dem Motto "gesundheit gestalten - KZBV 1955-2015" in Form einer Retroperspektive filmisch in Szene gesetzt. Dabei ging es um Parallelen des Gestaltungsbegriffs in Gesundheitspolitik und Kunst. Ein begleitender Katalog zeichnete die wichtigsten Meilensteine der 60jährigen Geschichte der KZBV nach. Der Film selbst entstand nach einer Idee der Kommunikationsagentur orangeblue relations in Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstler Matthias Zinn, der das bildliche Leitmotiv für die Veranstaltung entwickelte.
Podiumsdiskussion: Gesundheitssystems zwischen Selbstverwaltung und Staatsmedizin
Im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion mit Spitzenvertretern der Selbstverwaltung und des Bundesgesundheitsministeriums standen Aufgaben und Herausforderungen eines Gesundheitssystems zwischen Selbstverwaltung und Staatsmedizin. Den Impulsvortrag hielt der Direktor des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik in München, Prof. Dr. Ulrich Becker. Moderiert wurde die Themenrunde vom Präsidenten des Zahnärztlichen Interessensverbandes Österreich (ZIV), DDr. Claudius Ratschew. Beim anschließenden Empfang konnten sich die Gäste an besonderer Gestaltung erfreuen: Die vielfach ausgezeichnete Vocal-Gruppe Delta Q brillierte mit zeitgemäßer A-Capella-Perfektion.
60 Jahre KZBV: Geschichte, Aufgaben und Erfolge
Die KZBV wurde im Jahr 1955 in Köln förmlich konstituiert, nachdem sie bereits ein Jahr zuvor als Arbeitsgemeinschaft der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen) ihre Arbeit aufgenommen hatte. Seitdem gehört die Wahrung der Rechte von derzeit etwa 53.000 Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzten in Deutschland gegenüber Krankenkassen, dem BMG und dem Gesetzgeber zu ihren Hauptaufgaben. Desweiteren gewährleistet die KZBV die Sicherstellung der vertragszahnärztlichen Versorgung entsprechend den gesetzlichen und vertraglichen Bestimmungen. Durch die Mitwirkung als Trägerinstitution in den Entscheidungsgremien der Selbstverwaltung gestaltet die KZBV vertragszahnärztliche Versorgungsstrukturen und die Qualitätsförderung der Behandlung in den Praxen maßgeblich mit.
In den vergangenen 60 Jahren hat die KZBV gemeinsam mit den KZVen zahnärztliche Abrechnungsstrukturen entwickelt und etabliert, wie etwa das bewährte Festzuschuss-System für Zahnersatz. Durch praxisnahe Konzepte, wie etwa zur zahnärztlichen Versorgung von Kleinkindern oder von älteren, pflegebedürftigen und behinderten Patienten, setzt die KZBV Impulse für die rechtliche Ausgestaltung der Versorgungsrealität durch den Gesetzgeber. Dienstsitz der KZBV ist das Zahnärztehaus in Köln.
Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), Büro Berlin
Behrenstr. 42, 10117 Berlin
Telefon: (030) 280179-0, Fax: (030) 280179-20
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