Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF) - Hauptgeschäftsstelle

Fertigbau-Branche fordert Sofortprogramm zur Beendigung der Baukrise

(Bad Honnef) - Eine verlässliche Neubauförderung, Steuererleichterungen für private Bauherren, wirtschaftliche Gebäudestandards und Investitionen in das serielle Bauen sind die Eckpunkte eines Positionspapiers des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V.

Die Baukrise hat Deutschland mit voller Wucht getroffen. Die Zahl der Bauvorhaben ist innerhalb von zwei Jahren um 40 Prozent eingebrochen. Besonders der private Eigenheimneubau ist weitgehend zum Erliegen gekommen. „Es bedarf jetzt schnellen politischen Handelns, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen, Sicherheit für Investitionen zu schaffen und die Bautätigkeit wieder zu beleben. Mit weniger Vorschriften, schnelleren Verfahren und einer besseren Bauförderung für alle Bürger und alle Wohnformen“, fordert der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), Prof. Dr. Mathias Schäfer. In einem jetzt veröffentlichten Positionspapier zur Bundestagswahl schlägt der Verband ein Sofortprogramm zur Beendigung der Baukrise vor.

Positionen des Fertigbaus zur Bundestagswahl 2025

„Für eine Durchschnittsfamilie muss es wieder möglich werden, Wohneigentum zu bilden. Dazu gehört ausdrücklich auch das Einfamilienhaus in einer modernen, flächen- und energieeffizienten Bauweise“, erklärt Schäfer.

Das Maßnahmenpaket des BDF beinhaltet vor allem eine Steuererleichterung für selbst genutzten Wohnraum, die sich an der Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau orientiert. „Auch private Bauherren sollten wie Investoren die Möglichkeit haben, jährlich 5 Prozent der Herstellungskosten für ein Haus oder eine Wohnung von ihrer Steuerlast abzuziehen“, sagt Verbandspräsident Schäfer.

Die Grunderwerbsteuer auf selbst genutztes Wohneigentum sollte durch Freibeträge von 250.000 Euro pro Erwachsenen und 150.000 Euro pro Kind ebenfalls deutlich reduziert werden. „Damit werden junge Familien entlastet, die nicht viel Eigenkapital für die hohen Baunebenkosten aufbringen können“, so Schäfer.

„Steuerliche Anreize sind für den Staat nicht verloren, sondern werden durch eine wieder anziehende Baukonjunktur und eine starke deutsche Bauwirtschaft kompensiert“, erklärt Schäfer. Daneben sollte die Neubauförderung der KfW zu einem dauerhaften und attraktiven Programm mit möglichst einfachen Fördervoraussetzungen zusammengefasst werden, schlägt der Verband vor. Grundlage sollte ein umweltpolitisch anspruchsvoller, aber zugleich kostengünstiger Gebäudestandard sein. „Eine klimaschonende Transformation des Bauens muss unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit erfolgen. Mehrkosten für die Umweltbilanzierung und Zertifizierung besonders nachhaltiger Gebäude sollten durch Zuschüsse aufgefangen werden“, fordert Schäfer.

Serielles Bauen für mehr bezahlbaren Wohnraum

Ursache der Baukrise ist fehlende Stabilität der langfristigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Bauen. Aber auch Überregulierung hat das Bauen zu aufwändig und unwirtschaftlich gemacht. Serielle, modulare und systemische Bauweisen können nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau dazu beitragen, die Produktivität der Bauwirtschaft zu steigern und in Zukunft kostengünstiger zu bauen. „Industrielle Prozesse verkürzen die Bauzeit, senken die Kosten, verbessern die Qualität und ermöglichen eine aussagekräftige Umweltbilanzierung von Gebäuden“, erklärt Verbandspräsident Schäfer. Die Politik sei daher gut beraten, Bauvorschriften zu vereinfachen und in das serielle Bauen zu investieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF) - Hauptgeschäftsstelle, Fabian Tews, Pressesprecher(in), Flutgraben 2, 53604 Bad Honnef, Telefon: 02224 9377-0

NEWS TEILEN: