FBMA kritisiert Zuwanderungsgesetz: "Spülen ist kein Job für Ingenieure"

(Bochum) - Die Gastronomie sucht händeringend Spüler, Zimmermädchen und Servicemitarbeiter. "Allerdings ist auf dem deutschen Arbeitsmarkt für diese Aufgaben niemand zu finden – trotz vier Millionen Arbeitsloser", so Bernhard Rothenberger, Vizepräsident der Food + Beverage Management Association (FBMA) in Bochum. Bei dem neuen Zuwanderungsgesetz soll jedoch nur der Zuzug hochqualifizierter Fachkräfte ermöglicht werden. "Durch diese Regelung können die freien Stellen in unserer Branche weiterhin nicht besetzt werden. Potenzielle Hoteldirektoren gibt es jedoch genug", meint Rothenberger.

Auch wenn das Gesetz einige Verbesserungen bei den Möglichkeiten des Daueraufenthalts biete, werden die Belange ganzer Branchen nicht berücksichtigt. "Gerade bei den Basiskräften gibt es ein großes Loch in der deutschen Gastronomie. Überqualifizierte Angestellte, wie beispielsweise ein politisch verfolgter, sudanesischer Ingenieur, wird nicht dauerhaft an der Spüle eines deutschen Hotels stehen", warnt Bernhard Rothenberger.

"Das Gesetz muss den Bedürfnissen und Gegebenheiten der Marktwirtschaft angepasst werden," sagt Rothenberger. Ein Blick nach Amerika sei hilfreich. Dort reise ein, wer auf dem Arbeitsmarkt benötigt werde und somit auch dauerhaft sein wirtschaftliches Einkommen habe, so Rothenberger weiter. Dies sei nicht nur arbeitsmarkt- sondern auch rentenpolitisch mehr als sinnvoll.

Die FBMA ist ein gastronomischer Fachverband für Führungskräfte mit Sitz in Bochum und wurde 1974 in Hannover gegründet. Derzeit hat der Verband rund 550 Mitglieder. Erfahrungsaustausch und Weiterbildung von Managern sowie leitenden Mitarbeitern im Food + Beverage-Bereich ist die hauptsächliche Aufgabe und Zielsetzung der FBMA.

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