Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

Fast jede dritte Ausbildung in Brandenburg wird abgebrochen - DGB fordert neutrale Beratungsstelle für Azubis

(Berlin) - Die duale Ausbildung ist ein guter Start ins Berufsleben - doch mit 31,9 Prozent vorzeitig gelöster Ausbildungsverträge steht Brandenburg im Tabellenkeller des Bundesländer-Vergleichs. Im Handwerk sind es sogar 41,9 Prozent. Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert deshalb eine neutrale Beratungsstelle, die Azubis bei Problemen zur Seite steht. Ausbildungsabbrüchen könnte gute Beratung vorbeugen und damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten, empfiehlt der DGB.

"Wenn Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst werden, ist das ein Problem für die jungen Leute und für die Betriebe. Häufig ist leider mangelnde Qualität der Ausbildung im Betrieb eine Ursache", sagt Christian Hoßbach, Vorsitzender des DGB Berlin-Brandenburg und verweist auf die Unterschiede zwischen den Branchen. "Wenn nicht nach Ausbildungsplan gelernt wird, sondern die Azubis nach Bedarf als volle Arbeitskräfte einspringen müssen, ist der Frust groß. Auch regelmäßige Überstunden oder das Gefühl, nicht korrekt behandelt zu werden, werden uns häufig aus den Berufen berichtet, die eine hohe Abbrecherquote haben", sagt Hoßbach. Der DGB Berlin-Brandenburg führt für seinen Ausbildungsreport jährlich Befragungen unter Auszubildenden durch.

Um dem Problem der hohen Abbruchzahlen zu begegnen, müssten auch neue Wege gegangen werden, sagt Hoßbach. Das Land Brandenburg solle eine neutrale Beratungsstelle schaffen, die den Azubis bei Problemen in der betrieblichen Ausbildung hilft. "Ein gutes Beispiel, wie das funktionieren kann, gibt das Ausbildungs- und Zukunftsbüro Azuro in München", sagt Hoßbach. "Hier wird vertraulich beraten, die Lage geklärt und nur mit Zustimmung der Auszubildenden der Betrieb kontaktiert. Brandenburg sollte das Modell aufgreifen und eine solche neutrale Anlaufstelle schaffen."

"Stadt - Land - Fair!": Unter diesem Motto haben die Gewerkschaften ihre Forderungen an die Landespolitik formuliert. Der DGB vertritt als Dachverband seiner acht Mitgliedsgewerkschaften in der Region über 160.000 Gewerkschaftsmitglieder in Brandenburg.

Unser Forderungspapier: https://berlin-brandenburg.dgb.de/++co++72707eac-9ca6-11e9-8f25-52540088cada

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Nina Lepsius, Leiterin, Pressestelle Kapweg 4, 13405 Berlin Telefon: (030) 212400, Fax: (030) 21240142

(df)

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