"Fast alle Leistungssportler kennen und nutzen Osteopathie"
(Wiesbaden) - Bayer Leverkusen führt aktuell als Tabellen-Erster die Fußball-Bundesliga an. Mannschafts-Osteopath Jens Joppich unterstreicht in einem Interview mit dem Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V.: "Die Osteopathie in ihren vielfältigen Behandlungsmethoden und Ansätzen muss einfach genutzt werden!"
VOD: Herr Joppich, wie lange sind Sie schon als Osteopath bei Bayer Leverkusen und in der Fußball-Nationalmannschaft der Herren aktiv?
Jens Joppich: Ich bin seit 2008 bei Bayer Leverkusen und seit 2021 bei der Fußball-Nationalmannschaft aktiv im Einsatz.
VOD: Osteopathie und Spitzensport, speziell Profifußball - was können Sie, was kann die Osteopathie hier leisten, was Physiotherapeuten oder Ärzte nicht allein schaffen?
Jens Joppich: Ich sehe die Osteopathie als notwendigen und unersetzbaren Teil in einer optimalen medizinischen Versorgung im Leistungssport. Es ist mehr ein Zusammenspiel.
VOD: Wie sehen Ihre Arbeitstage beim Bundesligisten und im Einsatz für die National-Elf aus?
Jens Joppich: Im Großen und Ganzen besteht der Tag aus Behandlungen plus der notwendigen Vor-und Nachbereitung von Training und Spiel. Plus der Versorgung von verletzten Spielern auch während des Trainings, welche nicht am Training oder Spiel teilnehmen können. An intensiven Trainingstagen oder späten Spielen können die Tage auch mal sehr lang werden...
VOD: Wann sind Sie besonders gefragt? Wann rufen Spieler und Trainer nach "dem Osteopathen"?
Jens Joppich: Sehr unterschiedlich. Meist kommen die Spieler direkt auf uns zu; immer in enger Abstimmung mit dem Mannschaftsarzt. Die meisten haben Erfahrungen mit Osteopathie und wissen, was wann nötig ist an Behandlungen.
VOD: Bis vor Kurzem waren Sie und Ihr Kollege Joachim Kaufmann auch im medizinischen Team der deutschen Basketball-Nationalmannschaft als Osteopathen tätig. Haben Sie sich geärgert, dass Sie bei dieser Weltmeisterschaft mit dem historischen Titel für die Deutschen nicht mit dabei sein konnten?
Jens Joppich: Ich habe mich wirklich überhaupt nicht geärgert, sondern einfach für die Jungs gefreut! Das war eine so unfassbar starke Leistung über das ganze Turnier! Ich finde, dass man auch mal loslassen muss, und ich habe mich für meine Kollegen dort ebenfalls gefreut. Sie sind auch schon lange dabei und es ist dann auch selbstverständlich, dass sie dann auch in Turnieren übernehmen, so wie wir es ja auch mal gemacht haben. Ich bin sowieso auch der Meinung, dass in erster Linie die Athleten selbst am wichtigsten sind und den größten Teil leisten.
VOD: Was konnte und kann Osteopathie im Profi-Basketball leisten?
Jens Joppich: Wie schon gesagt: Sie gehört zu einer professionellen medizinischen Abteilung im Leistungssport einfach dazu, natürlich auch im Basketball. Die Osteopathie in ihren vielfältigen Behandlungsmethoden und Ansätzen muss einfach genutzt werden! Und sie wird es ja auch, eigentlich fast alle Leistungssportler kennen und nutzen die Osteopathie.
VOD: Was fasziniert Sie an Ihrem doch sehr bewegten Leben, das heißt: Warum sind Sie mit solcher Leidenschaft dabei?
Jens Joppich: Ich weiß natürlich, dass auch ein bisschen Glück dazu gehört, in diesen Bereichen zu arbeiten! Für mich ist es immer wichtig, in einem guten, vertrauensvollen medizinischen Team zu arbeiten, wo die Athleten im Mittelpunkt stehen. Man erlebt viel, Erfolge und Misserfolge, beides gehört dazu. Für mich ist die Kombination aus der Praxisarbeit und der Arbeit mit den Teams optimal, eigentlich die perfekte Abwechslung.
VOD: Das klingt sehr positiv! Dann weiterhin viel Erfolg und ein gutes Händchen!
Gut zu wissen:
Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD)
Michaela Wehr, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelmstr. 42, 65183 Wiesbaden
Telefon: (0611) 9103661, Fax: (0611) 9103662