Familienunternehmer-Umfrage: Düstere Aussichten für 2025
(Berlin) - Im Jahr 2025 nehmen die Sorgen der Familienunternehmer weiter zu. Das zeigt die alljährliche Jahresausblickumfrage der Familienunternehmer.
Umfrageergebnisse:
Immer weniger Unternehmer erwarten Wachstum. Waren es 2019 noch 61 Prozent und 2023 40 Prozent, sind es nun – zwei Jahre später – nur noch 31 Prozent. 36 Prozent gehen davon aus, dass ihr operatives Geschäft im Vergleich zum Vorjahr (stark) abnimmt.
Erstmals war der Anteil der Unternehmer, die die Anzahl der Arbeitsplätze reduzieren (28 Prozent), höher als der Anteil der Unternehmer, die die Arbeitsplätze erhöhen wollen (19 Prozent). Nur noch jeder fünfte Unternehmer will also neue Arbeitsplätze schaffen. Dies ist der schlechteste Werte seit Beginn dieser Umfrageserie im Jahr 2011.
Auch der Anteil der Unternehmen, die nicht ausbilden, ist so hoch wie noch nie. Er liegt bei 24 Prozent statt dem bisherigen Höchstwert im vergangenen Jahr von 21 Prozent.
Bezogen auf die Investitionspläne zeigt sich ebenfalls eine alarmierende Entwicklung: Waren es für das Jahr 2024 32 Prozent der international tätigen Familienunternehmen, die ihre Investitionen in Deutschland zurückfahren und überhaupt keine Investitionen geplant haben, ist dieser Wert mit Blick auf das Jahr 2025 auf 40 Prozent angestiegen.
Rangliste der größten Sorgen für 2025:
Mit weiter steigender Tendenz setzen die Unternehmer auch für 2025 die Bürokratie durch Berichtspflichten erneut auf Platz Eins ihrer größten Sorgen (87 Prozent sehen das so nach 83 Prozent im Vorjahr).
Auf Platz Zwei der größten Sorgen für das neue Jahr befürchten 82 Prozent der Unternehmer weiter steigende Sozialabgaben, was den Faktor Arbeit zusätzlich verteuert. Auf Platz Drei der Sorgenliste folgt die Verkrustung des Arbeitsrechts mit 74 Prozent.
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer:
„Deutschland befindet sich in einer dramatischen Wachstums- und Investitionskrise. Diese Krise erreicht jetzt den Arbeitsmarkt in seiner ganzen Breite. Hauptaufgabe für jeden neuen Kanzler muss sein, die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen, ohne dabei noch mehr Schulden zu machen. Wirtschaftskompetenz ist jetzt gefragt. Es braucht eine Wirtschaftspolitik, die auf den Markt und die Innovationskraft von Unternehmern setzt.
Die zukünftige Regierung muss nach einem völligen Überdrehen der jahrelangen Nachfragepolitik 2025 auf Angebotspolitik umstellen, sonst ist der wirtschaftliche Niedergang jahrelang zu spüren – auch auf dem Arbeitsmarkt. Denn: Bürokratie, hohe Steuern und eine rasch anwachsende Abgabenlast - all das zwingt Unternehmen dazu, Investitionen in Deutschland und in Jobs neu durchzurechnen.
Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender der Jungen Unternehmer:
„Der Faktor Arbeit wird in Deutschland immer teurer. Steigende Sozialversicherungsbeiträge führen dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland sinkt und die Arbeitnehmer weniger Netto von ihrem Bruttoeinkommen haben. Junge Menschen, die das durchschauen, werden nicht nach Deutschland einwandern oder sogar von hier weg ins Ausland gehen. Denn Deutschland hat im internationalen Vergleich mit die höchste Steuer- und Abgabenlast. Dieser krasse Nachteil im Wettbewerb um Innovationen und die hellsten Köpfe auf dem Arbeitsmarkt muss ein Ende haben. Deshalb braucht es ein Festschreiben der Abgabenquote auf 40 Prozent.
Ziel aller Anstrengungen muss sein, Unternehmer und Gründer in Deutschland zu halten, damit wir uns den Sozialstaat und unseren Lebensstandard weiter leisten können. Denn Wirtschaftskraft und Wohlstand sind die Grundlage für unseren umfassenden Sozialstaat.“
An der Umfrage nahmen 908 Mitglieder von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER teil. Befragungszeitraum: 12.12.2024 – 17.12.2024
Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V., Anne-Katrin Moritz, Leiter(in) Kommunikation und Marketing, Charlottenstr. 24, 10117 Berlin, Telefon: 030 300650