Familienunternehmer kritisieren Reform des Kurzarbeitergeldes / Reinhold von Eben-Worlée: "Das ist eine Mogelpackung."
(Berlin) - Der Koalitionsausschuss hat sich gestern für eine Reform des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. Der Bezug soll auch in Zeiten des Strukturwandels bei paralleler Weiterbildung im Betrieb auf 24 Monate verlängert werden können. Die Sozialbeiträge sollen dabei hälftig übernommen werden (vermutlich von der Bundesagentur für Arbeit). Mit dieser "Stärkung des Kurzarbeitergeldes" will die Koalition dem Strukturwandel in einigen Branchen, insbesondere der Industrie, begegnen.
Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der FAMILIENUNTERNEHMER:
"Der Vorschlag, hälftig dabei die Sozialbeiträge zu übernehmen, bestraft jene Unternehmen, die als Beitragszahler fungieren und sogar strukturell notwendige Qualifizierung rechtzeitig aus eigener Kraft organisiert haben. Kurzarbeitergeld darf nicht zur Finanzierungsquelle für zeitgemäße Weiterbildungsmaßnahmen mutieren, die man vorher versäumt hat.
Sich oder seine Arbeitnehmer weiter zu qualifizieren liegt allein in der Verantwortung von Betrieben und natürlich bei jedem einzelnen Arbeitnehmer selbst. Diese Aufgabe kann ihnen die Bundesagentur nicht abnehmen. Kurzarbeitergeld ist als Unterstützungsleistung für Unternehmen in konjunkturell schwierigen Zeiten gedacht. Hier aber geht es um die Verbindung der Kurzarbeit mit strukturell bedingter Weiterbildung. Diese Verquickung ist keine Stärkung, sondern eine Mogelpackung für versteckte Subvention sich wandelnder Branchen."
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