Pressemitteilung | Bundesverband für strukturierte Wertpapiere e.V. (BSW)

Fakten statt Vermutungen: BSW-Statistik jetzt mit Risikoausweis für das gesamte Marktvolumen

(Frankfurt am Main) - Der Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW) veröffentlicht in den Quartalsstatistiken zum Marktvolumen ab sofort auch Risikokennzahlen für den gesamten Markt strukturierter Wertpapiere und zusätzlich detailliert für sämtliche Produktkategorien. Damit schafft erstmals ein Verband der Finanzindustrie Transparenz darüber, wieviel Vermögen Anleger zu welchen Risiken investiert haben. Die Angaben basieren auf der gesetzlich verbindlichen Risikoklassifizierung für Wertpapiere, die auf einer Skala von 1 (niedrigstes Risiko) bis 7 (höchstes Risiko) reicht. Das Ergebnis belegt, dass Anleger strukturierte Wertpapiere größtenteils zur Risikoreduktion nutzen: So waren zum Stichtag 31. März 2025 insgesamt 100,1 Mrd. Euro in strukturierte Wertpapiere investiert; mehr als die Hälfte des Marktvolumens (50,7 Prozent) entfällt auf die niedrigste Risikoklasse 1. Zur Einordnung: In Risikoklasse 1 sind üblicherweise auch Euro-Geldmarkt-ETFs und Euro-Geldmarktfonds zu finden. Aktien großer europäischer Unternehmen gehören größtenteils den Risikoklassen 5 und 6 an, während Aktienfonds und Aktien-ETFs, die sich an breit gestreuten internationalen, regionalen oder nationalen Aktienindizes orientieren (wie etwa MSCI World®, EURO STOXX 50® oder DAX®), zumeist den Risikoklassen 4 und 5 zugeordnet sind.

Christian Vollmuth, geschäftsführender Vorstand des BSW: „Wir wollen mit Transparenz und Fakten zu einer stärkeren Wertpapierkultur in Deutschland beitragen. Wie jeder Anleger die Risiken seiner Wertpapiere kennen sollte, wollen wir die Öffentlichkeit über die Risiken aufklären, die alle Anleger in strukturierten Wertpapieren mit ihren Anlagen übernommen haben. Und die sind geringer als viele vermuten: Das volumengewichtete durchschnittliche Risiko aller strukturierten Wertpapiere – von der Festzinsanleihe mit 100 Prozent Kapitalschutz bis zum Knock-out-Optionsschein – entspricht einem SRI von 2,55 (Summary Risk Indicator).“

Prof. Dr. Christian Koziol, Leiter des Lehrstuhls Finance an der Universität Tübingen und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des BSW: „Der Summary Risk Indicator (SRI) ist ein standardisierter und etablierter Risikoindikator, mit dem Anleger das Gesamtrisiko eines Finanzprodukts auf einen Blick einschätzen und mit anderen Finanzprodukten vergleichen können. In der Berechnung zur Einstufung eines Produkts auf einer Skala von 1 bis 7 werden sowohl das Marktrisiko des Basiswerts als auch das Kreditrisiko des Emittenten berücksichtigt.“

Zum Summary Risk Indicator (SRI): Seit 2018 sind EU-weit alle Anbieter von „verpackten Finanzprodukten“ (PRIIPs, Packaged Retail Investment and Insurance Products) wie strukturierten Wertpapieren, Fonds und ETFs sowie Versicherungen durch die sog. PRIIPs-Verordnung dazu verpflichtet, einen „Beipackzettel“ (BIB, Basisinformationsblatt oder KID, Key Information Document) zu erstellen, der Funktionsweise, Chancen, Risiken und Kosten eines Anlage- und Versicherungsprodukts klar darstellt. Die Angabe eines Summary Risk Indicator (SRI, Gesamtrisikoindikator) und seine Berechnung sind Teil der vorgeschriebenen Informationen. Bei der Einordnung eines Produkts auf der Skala von 1 (geringstes Risiko) bis 7 (höchstes Risiko) werden sowohl das Marktrisiko (aus der historischen Schwankungsbreite des Finanzinstruments) als auch das Kreditrisiko eines Emittenten einbezogen. Finanzinstrumente, die nicht von der PRIIPs-Verordnung erfasst werden, wie etwa „einfache“ Anleihen, müssen in der Anlageberatung nach deutschem Recht von einem Produktinformationsblatt (PIB) begleitet werden, das vergleichbare Anforderungen beinhaltet. Auch wenn eine derartige Risikoklassifizierung für Aktien nicht gesetzlich vorgeschrieben wird, so ist sie doch nach gleicher Methodik durchführbar und ermöglicht den direkten Vergleich mit Risiken anderer Finanzinstrumente.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für strukturierte Wertpapiere e.V. (BSW), Carsten Kipper, Pressesprecher(in), Feldbergstr. 38, 60323 Frankfurt am Main, Telefon: 069 244330360

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