Fahrradmitnahme im ICE: Regierung ist gefordert / Potentiale des Fahrradtourismus anerkannt
(Bremen) - Die Bundesregierung und alle Parteien erkennen den Fahrradtourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor an. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Entwicklung des Fahrradtourismus in Deutschland hervor. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt dies, fordert die Bundesregierung jedoch auf, sich konsequenter für die Fahrradmitnahme im Fernverkehr der Deutschen Bahn AG einzusetzen.
Die Regierung muss noch viel stärker auf die Bahn einwirken, damit diese die Fahrradmitnahme im Fernverkehr nicht noch weiter einschränkt, erklärte ADFC-Bundesvorsitzender Karsten Hübener. In der Antwort hob die Bundesregierung zwar die großen Potentiale des Fahrradtourismus für die Wirtschaft hervor, wies aber jegliche Einflussnahme auf die Unternehmenspolitik der Bahn von sich: Die DB AG handle als privatrechtlich organisiertes Unternehmen in eigener unternehmerischer Verantwortung nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, wie es in der Antwort heißt.
Hübener kritisierte, dass die Regierung die unbewiesenen Argumente der Bahn gegen die Fahrradmitnahme im Fernverkehr vor allem ICE einfach übernehme. Die Bahn behauptet schon seit Jahren, dass Fahrradmitnahme im ICE zu Verspätungen führe, das Einrichten von Fahrradstellplätzen wertvolle Sitzplätze wegnehme und Radler die Teppiche beschmutzten. Nichts davon konnte die Bahn stichhaltig nachweisen, so Hübener.
Potentielle Kunden gibt es genug, so der ADFC: Rund zwei Millionen Deutsche machen jährlich Urlaub mit dem Rad. Hält die Bahn an ihrer Haltung fest, schadet sie damit vielen touristischen Regionen in Deutschland. Einige Regionen sind dann für Fahrradtouristen gar nicht mehr oder nur sehr umständlich zu erreichen.
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