Fahrradkontrollen auf Unfallschwerpunkte konzentrieren / Es gilt vor allem schwere Unfälle zu verhindern
(Berlin) - Verkehrskontrollen der Berliner Polizei müssen sich auf Unfallschwerpunkte konzentrieren, damit zukünftig vor allem die schweren und tödlichen Unfälle vermieden werden. Alle Kraft- und Radfahrer müssen auf die Gefahrenpunkte im Stadtverkehr aufmerksam gemacht werden. Es ist nicht nur wichtig, dass Verkehrsregeln eingehalten werden - sowohl von Radfahrer als auch von anderen Verkehrsteilnehmern, sondern dass erklärt wird, warum diese Regeln wichtig sind. Der Schulterblick kann beispielsweise das Leben von Fuß- und Radfahrern retten. Das Radfahren auf dem Bürgersteig wiederum kann für Fußgänger schwere Folgen haben.
Radfahren ist nicht per se gefährlich
Radfahrer waren im Jahr 2008 an 6,2 Prozent (7.672) von 124.003 Unfällen beteiligt. Ihr Verkehrsanteil liegt mit 13 Prozent dagegen mehr als doppelt so hoch. Die Wahrscheinlichkeit als Radfahrer in einen Unfall verwickelt zu werden ist in Berlin demnach gering. Kommt es jedoch zu einem Unfall mit Radfahrerbeteiligung, sind häufig Personenschäden die Folge, schließlich fehlen Radfahrern der schützende Airbag und die Knautschzone. Der Anteil verletzter und getöteter Radfahrer ist mit 29,8 Prozent im Jahr 2008 hoch. Zu den gefährlichsten Unfällen für Radfahrer zählen die Rechtsabbiegerunfälle. Erst am 24. Juni 2009 starb eine 34-jährige Radfahrerin - und damit die erste im Jahr 2009 - an der Kreuzung Danziger Straße/Prenzlauer Allee, nachdem sie von einem rechts abbiegenden Lkw überfahren worden war.
Unfall- aber nicht Verunglücktenzahlen rückläufig
Mit dem Verkehrssicherheitsprogramm hat sich Berlin das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Anzahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten und schwer Verletzten von Ende 2004 bis Ende 2010 um 30 Prozent zu senken. Die Bilanz ist keinesfalls befriedigend, wie der aktuelle Verkehrssicherheitsbericht belegt. Während die Anzahl der Verkehrsunfälle seit 1999 (mit Ausnahme des Jahres 2007) kontinuierlich sinkt. Erhöhte sich die Anzahl der Verunglückten nach 2007 im Jahr 2008 erneut auf 17.833. Erfreulich ist lediglich, dass der Anteil der Getöteten im Jahr 2008 mit 55 einen historischen Tiefstand erreicht hat. Neben den Fahrrad-Schwerpunktkontrollen der Berliner Polizei, die jüngst vom 1. bis 12. Juli 2009 stattfanden, bedarf es weitergehender Maßnahmen, um die Verunglücktenzahlen im Berliner Straßenverkehr nachhaltig zu verringern.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. Landesverband Berlin (ADFC)
Pressestelle
Brunnenstr. 28, 10119 Berlin
Telefon: (030) 4484724, Telefax: (030) 44340520