Fahrrad-Demo "Verkehrspolitik für den Frieden" am 16. März
(Berlin) - Autofreie Sonntage, Tempolimits, Klima-Tickets und ein neues Straßenverkehrsrecht - statt Abhängigkeit vom russischen Öl
"Verkehrspolitik für den Frieden" - mit dieser Forderung rufen etliche Verkehrsverbände zur Demonstration für den schnellen Beschluss nachhaltiger verkehrspolitischer Maßnahmen statt kosmetischer Spritpreiskorrekturen auf, die nichts gegen Putins Kriegskasse und für den Klimaschutz bewirken. Bundestag und Bundesregierung sollen kurzfristig autofreie Sonntage, Tempolimits, Klima-Einstiegs-Tickets für den öffentlichen Verkehr und ein neues Straßenverkehrsrecht beschließen.
Für zwei Millionen Euro pro Stunde bezieht Deutschland russisches Öl und Gas und finanziert damit den Krieg gegen die Ukraine mit. Gleichzeitig explodieren die Spritpreise an den Tankstellen. Statt populistisch mit der Spritpreisbremse an der Steuerschraube zu drehen und bestenfalls vorübergehend die Situation für Autofahrer*innen zu lindern, fordern die Verkehrsverbände vier nachhaltige, klimaschonende verkehrspolitische Maßnahmen, die sofort auf Spritverbrauch und Tankrechnung wirken:
1. Autofreie Sonntage
2. Tempolimits auf 30 / 80 / 120 km/h (Stadt / Land / Autobahn)
3. Kostengünstiges Klima-Ticket für den Einstieg in den öffentlichen
Nahverkehr
4. Novelle des Straßenverkehrsgesetzes zum beschleunigten Ausbau von
Fuß-, Rad- und Nahverkehr.
Wir laden Sie herzlich zur Berichterstattung ein.
Mit Redebeiträgen von ADFC-Bundesvorsitzender Rebecca Peters, Frank Masurat vom "Bündnis Berliner Straßen für Alle” und Ragnhild Sørensen von Changing Cities; Interviews sind vor dem Start und nach der Schlusskundgebung möglich.
Ragnhild Sørensen von Changing Cities: "Statt den Angriffskrieg mitzufinanzieren, brauchen wir Maßnahmen, um unsere Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Selbst für Strecken über bis zwei Kilometer nehmen 53 Prozent der Deutschen das Auto! Also für Strecken, die die meisten Menschen gut mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV zurücklegen können. Nachhaltige Mobilität auszubauen ist ein Beitrag für den Frieden".
ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters sagt: "Lückenlose Rad- und Fußwegenetze und ein attraktives ÖPNV-Angebot als Alternative zum Autofahren kommen nicht von selbst. Im Gegenteil: Das aktuelle Verkehrsrecht bremst den schnellen Ausbau der sauberen Verkehrsmittel aus, weil es dem Auto nach wie vor Priorität einräumt. Wir brauchen schnellstens eine Modernisierung des Straßenverkehrsgesetzes, um den Kommunen die nötige Freiheit zur Umgestaltung des öffentlichen Raumes zu geben. Fuß, Rad und öffentlicher Verkehr brauchen Priorität - jetzt!"
Hintergrund zur notwendigen Reform des Straßenverkehrsgesetzes (StVG): Bisher ist das Straßenverkehrsgesetz ein reines Kfz-Gesetz. Es dient ausschließlich der Gefahrenabwehr und der Leichtigkeit im Sinne des Autoverkehrs. Andere Zwecke, wie der Schutz von Klima, Umwelt und Gesundheit sowie eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung sind im StVG nicht vorgesehen. Das gilt auch für die nachgeordnete StVO. Die Förderung nachhaltiger Verkehrsarten, wie der Mobilität zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln, wird dadurch erschwert oder sogar verhindert. Mit dem Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung zu einer entsprechenden Reform des Straßenverkehrsgesetzes verpflichtet. Da die Zeit drängt, fordert der ADFC, die Reform des StVG in das Klimaschutz-Sofortprogramm aufzunehmen - und noch in diesem Jahr anzugehen.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC)
Stephanie Krone, Pressesprecherin
Mohrenstr. 69, 10117 Berlin
Telefon: (030) 20914980, Fax: (030) 209149855
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