Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

Fahrgäste sollen bundesweit Fahrkarten mit Chip erwerben

(Dortmund) - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat zusammen mit Experten aus seinen Mitgliedsunternehmen und den Firmen TEWET, Berlin, und T.C.L., Wachtendonk, das Lastenheft für einen Standard im elektronischen Fahrgeldmanagement (EFM) aufgestellt. VDV-Präsident Dr.-Ing. Dieter Ludwig erklärte dazu auf der Jahrestagung seines Verbandes am 12. Juni 2001 in Dortmund: »Wir müssen die historische Chance nutzen, durch die Einführung neuer Technologien für unsere Kunden die Nutzung des ÖPNV zu vereinfachen. Insbesondere der Erwerb eines Fahrscheines werde von vielen Bürgern als Zugangshemmnis zum ÖPNV empfunden. Wenn es zukünftig in mehreren Städten Deutschlands neue Systeme für den Fahrkartenkauf gäbe,

- sei es das bargeldlose Bezahlen mit einer elektronischen Börse oder

- das Speichern der Fahrkarte auf eine Chipkarte

- bis hin zur automatisierten Fahrpreisfindung durch kontaktloses An- und Abmelden mittels eines intelligenten Chipkartenlesers oder Handys,

- sollten die Kunden dies deutschlandweit mit einem Medium tun können.«

Die Untersuchungen zur Erarbeitung der detaillierten technischen Beschreibung für diese so genannte Kernapplikation würden nun in einem umfangreichen Projekt erfolgen. Dazu würde beim Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Antrag auf Zuschüsse gestellt werden. Einige Industriepartner wie z. B. Siemens, T-Systems, CpayS, CUBIC und card.etc hätten ebenfalls ihre Unterstützung und Mitarbeit zugesagt.

- »Für unsere Industriepartner ist es genauso wichtig wie für die Verkehrsunternehmen, dass diese Kernapplikation auch tatsächlich zum Kern der unternehmensspezifischen Anwendungen wird«, betonte Ludwig. Um dies zu dokumentieren, hätten erstmals in der Geschichte des VDV alle großen Verbünde, die Deutsche Bahn AG sowie zahlreiche größere und kleinere Unternehmen sich in einer Absichtserklärung verpflichtet, diesen VDV-Standard als Basis ihrer zukünftigen Ausschreibungen zu verwenden.

Das Lastenheft für die ÖPV-Kernapplikation sei von folgenden Verkehrsunternehmen und Verbünden einvernehmlich erarbeitet und finanziert worden: Berliner Verkehrsbetriebe AöR, Bremer Straßenbahn AG, Deutsche Bahn AG, Dresdner Verkehrsbetriebe AG, üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG, Hamburger Hochbahn AG, Stadtwerke München Verkehrsbetriebe GmbH, Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr GmbH, Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, Verkehrsverbund Oberelbe GmbH, Rhein-Main Verkehrsverbund GmbH, Verkehrsverbund Bremen/ Niedersachsen GmbH.

Die Zeitvorgaben für die Entwicklung der ÖPV-Kernapplikation würden sich am kritischen Pfad der bereits angelaufenen Umsetzungen wie z. B. der Leitprojekte intermobilRegion Dresden und Wayflow im Bereich des Rhein-Main-Verkehrsverbundes sowie an der Einführung des EFM in Berlin orientieren. Die Umsetzung der ÖPV-Kernapplikation solle auf verschiedenen Medien möglich sein, wie z. B. der GeldKarte und der PayCard, die beide dann mit einer kontaktlosen Schnittstelle ausgestattet sein müssten.

Neben der Standardisierung der technischen Plattform und der Applikation als Kern der gemeinsamen Funktionalitäten werde sich der VDV auch um die Vereinheitlichung der wesentlichen kundenbezogenen Geschäftsprozesse kümmern. Die Verkehrsunternehmen würden bereits an einem einheitlichen Geschäftsprozessmodell arbeiten und gemeinsame Instanzen zur Sicherheit, für die Abwicklung und für den Service im elektronischen Fahrgeldmanagement einrichten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Kamekestr. 37-39 50672 Köln Telefon: 0221/579790 Telefax: 0221/514272

NEWS TEILEN: