Factoring wächst weiter
(Berlin) - Die Mitgliedsunternehmen des Deutschen Factoring-Verbandes melden auch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld weiterhin steigende Umsätze und Kundenzahlen für das erste Halbjahr 2012.
2012 begann für die 24 Mitgliedsunternehmen des Deutschen Factoring-Verbandes wiederum erfreulich: Der Gesamtumsatz der führenden Factoring-Anbieter steigt im ersten Halbjahr 2012 auf 77,64 Mrd. Euro, ein Plus von 2,7 Prozent (erstes Halbjahr 2011: 75,60 Mrd. Euro). Factoring wird also in Zeiten nach der Finanzkrise 2008/2009 stark genutzt. Mit einem Anstieg auf 16.950 Kunden haben erneut viele Neukunden Factoring als Alternative zum klassischen Bankkredit kennen- und schätzen gelernt (Kundenzahl erstes Halbjahr 2011: 14.570).
Gerade vor dem Hintergrund des sich im ersten wie im zweiten Quartal (BIP + 0,5 bzw. + 0,3) gesamtwirtschaftlich abgekühlten deutschen Wirtschaftszuwachses, beweist Factoring in Folge, gerade auch in einem europäisch und international zunehmend schwierigeren ökonomischen Umfeld, seine Stärke als stabiler Finanzierungspartner, insbesondere für den Mittelstand.
Die ökonomischen Probleme in anderen Staaten hatten indes ihre Auswirkungen auf das internationale Geschäft: Das Importgeschäft sank von 1,75 Mrd. Euro (erstes Halbjahr 2011) auf 1,53 Mrd. Euro (- 12,7 Prozent); das Export-Factoring-Geschäft sank von 17,79 Mrd. Euro (erstes Halbjahr 2011) auf 17,30 Mrd. Euro (- 2,75 Prozent). "Während sich das nationale Geschäft erfreulich entwickeln konnte, zeigten Euro-Krise und wirtschaftliche Abkühlung ihre Auswirkungen im internationalen Geschäft", fasst es Joachim Secker, Sprecher des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbandes plastisch zusammen.
In den Schwerpunktbranchen haben sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 bei den TOP 4 keine Veränderungen im Ranking ergeben; nach wie vor wird die Liste der Schwerpunktbranchen von Handel- und Handelsvermittlung, Dienstleistungen, Ernährungsgewerbe und Herstellung von Metallerzeugung/Maschinenbau angeführt. Die Bereiche Elektronik/elektronische Bauelemente (2011: Platz fünf, 2012: Platz sieben) und sonstiges verarbeitendes Gewerbe (2011: Platz acht, 2012: Platz elf) fielen um zwei bzw. drei Plätze zurück. Hingegen konnten sich die Branchen Metallerzeugung und -verarbeitung, Fahrzeugbau sowie das Gesundheitswesen jeweils um einen Platz gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 verbessern.
Neben auch unternehmenspolitisch bedingten Veränderungen auf Mitgliederseite und dem leichten Rückgang der Mitgliederzahl ist das im ersten Halbjahr 2012 abgeschwächte Wachstum im Forderungsvolumen damit primär der Zuspitzung der Euro-Krise geschuldet. Bekanntlich zeigen wichtige aktuelle Konjunkturdaten, dass sich auch Deutschland dem weltweiten Sog der nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik und der zunehmenden Eskalation der Euroschuldenthematik (unter anderem durch Auftragseinbrüche in der deutschen Industrie, Rückgänge im Im- und Export) nicht entziehen kann. Factoring als zügige Finanzierungsform (Forderungslaufzeit 2011: 40,7 Tage) bietet hierfür nun einen weiteren mahnenden Indikator. Dennoch sind der Deutsche Factoring-Verband e.V. und seine Mitglieder zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend im Factoring auch im zweiten Halbjahr anhält: Über 65 Prozent der Mitglieder glauben an eine "gute" und weitere über 30 Prozent mindestens an eine "befriedigende" Geschäftsklimaentwicklung für das zweite Halbjahr 2012.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Factoring-Verband e.V.
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