Fachredakteure gesucht: Aktuelle Umfrage zeigt erhöhten Bedarf an publizistischen Allroundern in deutschen Fachmedienhäusern
(Frankfurt am Main) - Knapp 60 Prozent der befragten Fachmedienhäuser suchen derzeit Redakteure/ "neue Offenheit" gegenüber branchenfernen Bewerbern / besonders gefragt sind Online- und Social-Media-Expertise / Erhebung der Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Kooperation mit der Deutschen Fachpresse
Redakteure sind bei Fachmedien gefragter denn je. Das beweist eine aktuelle Erhebung bei B2B-Verlagen der Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Kooperation mit der Deutschen Fachpresse. Die Umfrage zeigt: Fast 60 Prozent der befragten Fachmedienhäuser sind derzeit auf der Suche nach Fachredakteuren. Und rund 40 Prozent wollen in den nächsten drei Jahren zusätzlich neue Stellen schaffen.
Strukturwandel treibt "neue Offenheit" an
"Fachmedien bekommen den sich anbahnenden Fachkräftemangel zu spüren. Die steigende Nachfrage nach Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt bedingt äußerst lukrative Gehälter für Berufseinsteiger - mit denen die Tarifgehälter der Medienbranche oft nicht mithalten können. Dies führt vor allem bei technischen Fachmedien zu einer Verknappung des journalistischen Nachwuchses", erläutert Prof. Dr. Lutz Frühbrodt, Hochschule Würzburg-Schweinfurt, die Situation. Die Fachverlage reagieren darauf gegenüber Bewerbern mit einer "neuen Offenheit": Fast drei Viertel der Fachverlage sind bereit, branchenferne Bewerber einzustellen und dann mit dem notwendigen Fachwissen auszustatten, wenn diese im Gegenzug journalistisches Know-how mitbringen. Zudem gaben rund 40 Prozent an, dass sie in den nächsten drei Jahren wahrscheinlich wachsen werden und deshalb nicht nur frei werdende Stellen wiederbesetzen, sondern sogar neue Stellen schaffen wollen. Für Journalisten, die den Einstieg in die Fachmedienbranche suchen, hält diese Situation viele Chancen bereit. "Für Jobsuchende sind das ideale Bedingungen", meint Bernd Adam, Geschäftsführer der Deutschen Fachpresse, "hinzu kommt, dass Fachmedienhäuser ganz generell mit ihrem breiten Produktspektrum und flachen Hierarchien gerade für Einsteiger äußerst attraktive Arbeitgeber sind."
Journalistische Qualitätsoffensive und geänderte Anforderungsprofile
Die Bedeutung von journalistischer Qualität bei Fachmedien wächst weiterhin und hat zunehmend Auswirkung auf die Arbeit von Redakteuren. Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen (82 Prozent) meint, das Anforderungsprofil an Fachredakteure habe sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Noch mehr (91 Prozent) prognostizieren, dass sich die Anforderungen auch in den kommenden Jahren stark verändern werden. Dabei ist nicht mehr ausschließlich der klassische Printjournalist gefragt: Fast die Hälfte der B2B-Verlage sucht Allrounder, die in Print, konventionellem Online, Social Media sowie im Event-Geschäft einsetzbar sind. Das Berufsbild bewegt sich dabei stärker in Richtung eines Wissensmanagers, der verschiedene Distributionskanäle bespielen muss und dabei den Empfängerkreis entwickelt und erweitert. Dieses eher funktionale Multitasking setzt zwar Fachexpertise voraus, für die im Arbeitsalltag ausgeübten Tätigkeiten verliert sie aber relativ an Bedeutung gegenüber der neuen Vielfalt journalistischer Kompetenz.
Forschungsdesign
Erhoben von den Professoren Dr. Lutz Frühbrodt und Dr. Michael Sturm (beide Hochschule Würzburg-Schweinfurt) in Kooperation mit der Deutschen Fachpresse, behandelt die Umfrage erstmalig das Thema "Jobsituation und Anforderungsprofile bei deutschen Fachmedienhäusern". Die Umfrage wurde im Herbst 2013 durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich 22 Unternehmen an der Umfrage, die sich aus einigen größeren Medienhäusern mit mehr als 100 fest angestellten Redakteuren und einer Mehrzahl mittlerer und kleinerer Verlage zusammensetzen.
Ausgewählte Charts der Umfrage zum Download: http://www.deutsche-fachpresse.de/no_cache/singlenews2/back/151/news/fachredakteure-gesucht-aktuelle-umfrage-zeigt-erhoehten-bedarf-an-publizistischen-allroundern-in-de/
Ausführlicher Online-Artikel auf fachjournalist.de: http://www.fachjournalist.de/die-neue-offenheit-der-fachmedien/
Die Deutsche Fachpresse ist die moderne Marketing- und Dienstleistungsplattform für alle Anbieter von Fachinformationen im beruflichen Umfeld. Sie wird getragen vom Fachverband Fachpresse im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (Berlin) und der Arbeitsgemeinschaft Zeitschriftenverlage im Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Frankfurt am Main). Die Deutsche Fachpresse repräsentiert 400 Mitgliedsverlage in einer Branche mit insgesamt rund 3.700 Titeln und einem Umsatz von mehr als 3 Milliarden Euro. Durch vielfältige Leistungen macht die Deutsche Fachpresse ihre Mitglieder am Markt noch erfolgreicher. Sie fördert die gemeinsamen wirtschaftlichen und politischen Anliegen der Mitgliedsunternehmen und vermittelt aktuelles Branchenwissen. Mit gattungsspezifischen Kontaktplattformen schafft sie Beziehungsnetzwerke und positioniert Fachmedien als zuverlässige Informationsquellen und effiziente Werbeträger. Weitere Informationen im Internet unter: www.deutsche-fachpresse.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Verein Deutsche Fachpresse, Büro Frankfurt am Main
Karin Hartmeyer, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Braubachstr. 16, 60311 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 1306-397, Fax: (069) 1306-417