Fachpresse-Statistik 2009 / Fachverlage: Vorausschauende Investitionen in neue Geschäftsfelder kompensieren Rückgänge bei Anzeigenumsätzen der Fachzeitschriften
(Frankfurt am Main/Berlin) - In einem wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009 sind die Umsatzerlöse der deutschen Fachverlage nur leicht gesunken. Eine Erklärung: Durch vorausschauende Investitionen in neue Geschäftsfelder, wie z.B. digitale Medien, konnten die Verlage die Rückgänge bei den Anzeigenumsätzen der Fachzeitschriften teilweise kompensieren. Der Gesamtumsatz der deutschen Fachverlage betrug 2009 3 Milliarden Euro (2008: 3,1 Mrd. Euro) - das entspricht einem Umsatzrückgang von 4,2 Prozent. Dies zeigt die aktuelle Fachpresse-Statistik 2009 der Deutschen Fachpresse, die auf einer jährlich von Januar bis März durchgeführten Mitgliederbefragung basiert.
Der Umsatz mit Fachzeitschriften ist um 10,9 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro gesunken, stark gewachsen sind dagegen die Umsätze mit Elektronischen Medien (+21,9 Prozent auf 359 Mio. Euro). Auch der Umsatz mit Fachbüchern/Loseblatt konnte 2009 gesteigert werden (+4,5 Prozent; 2008: -3,2 Prozent). Die Dienstleistungserlöse, die 2008 noch ein Plus von 10,2 Prozent verzeichnen konnten, waren 2009 mit einem Minus von 3,2 Prozent rückläufig.
Aufgrund des geschrumpften Fachzeitschriftenumsatzes ist der Anteil der Fachzeitschriften am Gesamtumsatz der Fachverlage 2009 von 64,3 Prozent auf 59,8 Prozent gesunken. Fachzeitschriften sind dennoch weiterhin das wichtigste Medium im Portfolio der Fachverlage. Der Umsatzanteil der Elektronischen Medien ist gegenüber dem Vorjahr um gut ein Viertel auf 12,0 Prozent angestiegen (Anteil 2008: 9,4 Prozent). Ebenfalls einen leichten Zuwachs erfuhr der Umsatzanteil im Bereich Fachbücher/Loseblatt.
Der Gesamtrückgang des Fachmedienumsatzes ist überwiegend auf das Fachzeitschriftengeschäft zurückzuführen, vor allem auf die stark gesunkenen Anzeigenerlöse (-180 Mio. Euro). Die Umsatzentwicklung wurde dagegen besonders durch die Vertriebserlöse Elektronischer Medien gestützt: Sie haben mit 56 Millionen Euro (2008: 28 Mio. Euro) zum Wachstum bei Fachmedien beigetragen. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Fachmedienumsatz liegt mit 9,7 Prozent leicht über dem Vorjahreswert (8,6 Prozent).
Mehr als die Hälfte der Fachverleger hatten 2009 zurückgegangene Umsätze zu verbuchen - das entspricht den Erwartungen aus der Vorjahresbefragung. Nur knapp jeder vierte Verlag meldete einen Anstieg. Die verbreitete Jahresauflage ist 2009 um 2 Prozent auf 515 Millionen Exemplare gesunken, der Anteil der verkauften an der verbreiteten Auflage konnte mit 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr gehalten werden. Nach einer Stagnation in 2008 ist die Zahl der Fachzeitschriftentitel 2009 um 1,4 Prozent gesunken und lag bei 3.852 Titeln. Bei den Erwartungen an das Jahr 2010 sind die Fachverleger - sicherlich ausgehend von ihrem jeweiligen Jahresergebnis 2009 - geteilter Meinung, aber überwiegend optimistisch: Jeweils 35,3 Prozent gehen von einem gleichbleibenden oder besseren Ergebnis als 2009 aus, 29,4 Prozent erwarten schlechtere Zahlen.
Karl-Heinz Bonny, Sprecher Deutsche Fachpresse: "Die Fachmedienbranche wurde durch Wirtschaftskrise, Internet und Digitalisierung vor neue Herausforderungen gestellt. Daher können wir Fachverleger mit einem nur leichten Umsatzrückgang sehr zufrieden sein. Am Ergebnis der aktuellen Fachpresse-Statistik zeigt sich, dass wir mit unseren Innovationen und Investitionen in neue Geschäftsfelder, wie elektronische Medien, auf dem richtigen Weg sind und auch für 2010 gut aufgestellt sind."
Die ausführlichen Ergebnisse der Fachpresse-Statistik 2009 stehen auf www.deutsche-fachpresse.de (Rubrik Branchenwissen / Branchendaten / Statistik aktuell) zum Download bereit: www.deutsche-fachpresse.de/statistik-aktuell/.
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