Pressemitteilung | Bund der Selbständigen (BdS) Baden-Württemberg e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Fachkräftemangel: Studie bekräftigt BDS-Position / Hieber warnt vor Auswirkungen der Abwanderungstendenz auf Kleinbetriebe

(Berlin) - "Der Fachkräftemangel bleibt trotz Wirtschaftskrise und Kurzarbeit ein ernst zu nehmendes Problem. "Rund zwei Drittel der kleinen und mittleren Betriebe haben Schwierigkeiten qualifizierte Mitarbeiter zu finden - in Anbetracht der aktuellen Abwanderungszahlen mit zunehmender Tendenz." Darauf hatte gestern (1. Juni 2009) in Berlin der Präsident des Bundesverbandes der Selbständigen, Günther Hieber, hingewiesen.

Aktueller Anlass für diese Einschätzung ist eine Studie des Sachverständigenrates für Intergration und Migration über die Auswirkungen des Fachkräfte-Schwunds in Deutschland. Demnach wandern jährlich zehntausende von oft gut qualifizierten Deutschen im besten Erwerbsalter ab, nur ein Teil von ihnen kehrt zurück. Seit 2003 hat Deutschland (unter Berücksichtigung der Rückwanderungen) laut Studie fast 180.000 Staatsangehörige an andere OECD-Staaten abgegeben. Die `Firma´ Deutschland habe Personalprobleme, kritisierte der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Prof. Dr. Klaus J. Bade.

Der Fachkräftemangel ist in den vergangenen Jahren zu einem der größten Wachstumshemmnisse auch im Mittelstand geworden. Die gute Konjunktur und der Aufschwung am Arbeitsmarkt hatten die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern nach oben getrieben. Mit der Folge, dass immer mehr Unternehmen konkrete Probleme hatten, Stellen zu besetzen. Nach den Umfrageergebnissen des BDS, der seit vielen Jahren seine Mitglieder im Halbjahresrhythmus nach der Problematik befragt, hatten zum Jahreswechsel trotz sich ankündigender Wirtschaftskrise 65 Prozent der Mittelständler, Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern (BDS-Presseerklärung vom 17. Februar 2009). Dieses Ergebnis wird jetzt durch die aktuelle Studie bekräftigt.

Es wird endlich Zeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Fachkräfte motiviert sind, sich am Standort Deutschland zu engagieren. Dazu bedarf es einer dynamischen Wirtschaftspolitik, die Leistung wieder anerkennt. Die Abgabenlast ist im internationalen Vergleich viel zu hoch, weil sie mit der ständig wachsenden Staatsquote korrespondiert. Die systemrelevanten Träger in Deutschland sind nicht in erster Linie Großkonzerne und Banken, sondern in Wirklichkeit die Summe der kleineren und mittleren Betriebe, die rd. 70 Prozent aller Arbeitnehmer und 80 Prozent aller Auszubildenden beschäftigen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband Landesverband Baden-Württemberg e.V. (BDS-DGV) Joachim W. Dörr, Hauptgeschäftsführer Taubenheimstr. 24, 70372 Stuttgart Telefon: (0711) 954668-0, Telefax: (0711) 954668-33

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