Fachkräftemangel: Betriebe gehen in die Offensive

(Köln) - Dem verbreiteten Problem, dass offene Stellen trotz hoher Arbeitslosigkeit unbesetzt bleiben, wollen die Unternehmen in Deutschland mit einem ganzen Maßnahmenbündel begegnen – so das Ergebnis der jährlichen Frühjahrsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bei 664 Betrieben mit 1,25 Millionen Beschäftigten. Knapp drei Viertel der Unternehmen planen, ihre Mitarbeiter künftig stärker weiterzubilden und so den Fachkräftemangel abzubauen. Sieben von zehn Firmen setzen auf eine verstärkte Ausbildung des qualifizierten Nachwuchses im eigenen Betrieb, zum Teil auch in neuen Berufen. Zudem soll das Angebot an Praktikumplätzen für Schüler und Studierende erhöht werden.

Um den Bedarf an Fachleuten langfristig decken zu können, halten die befragten Unternehmen weitere Maßnahmen vonseiten der Politik und der Sozialpartner für erforderlich. So meinen acht von zehn Betrieben, bereits in der Berufsausbildung müssten mehr Zusatzqualifikationen angeboten werden können. Mehr als drei Viertel der Firmen sprechen sich weiterhin für eine stärkere Flexibilisierung der Berufsausbildung aus. Für sinnvoll halten ebenso viele Unternehmen auch die Einführung neuer dualer Studiengänge. Schließlich plädieren 74 Prozent der Betriebe für eine breite Einführung von Arbeitszeitkonten, um auf Auftragsspitzen besser reagieren zu können und hohe Überstundenzuschläge zu vermeiden.


Werner Lenske/Dirk Werner: Fachkräftebedarf, Fachkräftemangel und Lösungsansätze – Die IW-Frühjahrsumfrage zu Ausbildung und Beschäftigung 2001, Beiträge des IW Köln zur Gesellschafts- und Bildungspolitik Nr. 252, gefördert von der informedia-Stiftung, Gemeinnützige Stiftung für Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln, Köln 2001, 52 Seiten, 20,50 DM brutto (10,48 Euro). Erscheint in Kürze.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592