Fachkräfte begreifen Krise als Chance
(Frankfurt am Main) - Im Jahr 2003 haben 3153 Frauen und Männer an einer Fortbildungsprüfung der IHK Frankfurt am Main teilgenommen. Es waren damit beinahe genauso viele junge Fachkräfte wie im Jahr zuvor (3253), die hierdurch einen wichtigen Schritt in Richtung Karriere gemacht haben. Sie haben die konjunkturelle Krise als Chance begriffen und sich konsequent auf zukünftige Fach- und Führungsaufgaben vorbereitet, erklärt Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung bei der IHK Frankfurt.
Die Bandbereite der Abschlüsse reicht im Kaufmännischen von der Bilanzbuchhalterin bis zum Versicherungsfachwirt und bei den gewerblich-technischen Abschlüssen von der Hotelmeisterin über die verschiedenen Industriemeister bis zur Werkschutzfachkraft. Die Zahl der Weiterbildungskurse und -teilnehmer des IHK Bildungszentrums war, wie bei den meisten Bildungsanbietern, im Jahre 2003 rückläufig, wobei insbesondere die Lehrgänge mit längeren Laufzeiten weniger Interessenten fanden.
Die Wandlung des Wirtschaftsstandorts Frankfurt am Main weg von gewerblicher Produktion, hin zu Handel, Kommunikation und Dienstleistungen spiegelt sich auch bei den IHK-Fortbildungsprüfung wider. Während sich die Zahl der Prüfungsteilnehmer bei den kaufmännischen Fortbildungsprüfungen insgesamt nur minimal veränderte (-1 Prozent), ging die Zahl im gewerblich-technischen Bereich um knapp ein Fünftel zurück. Gegen diesen Trend entwickelte sich lediglich die Chemiebranche, mit 180 Industriemeisterprüfungen, 15 Prozent mehr als im Jahre 2002.
Großes Interesse fanden 2003 wiederum die Prüfungsklassiker der IHK Frankfurt: Bankfachwirt/-in (233 Prüfungsteilnehmer), (technische/-r) Betriebswirt/-in (82), Bilanzbuchhalter/-in (215), Fachkauffrau/-mann Personal (125), Fremdsprachenkorrespondent/-in (168), Industriemeister Chemie (180), Werkschutzfachkraft (243).
Zu einem echten Renner entwickelt sich seit 2002 die Prüfung Fachberater/-in für Finanzdienstleistungen (+ 112 Prozent), die insbesondere von Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern am Standort Frankfurt stark nachgefragt wird.
Besonders bemerkenswert ist der Zuwachs (+ 7 Prozent) bei den Prüfungen für betriebliche Ausbilder - nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO), denn die Bundesregierung hat im Sommer 2003 die gesetzliche Verpflichtung hierzu aufgehoben. Damit zeigen die Unternehmen, dass sie unabhängig von gesetzlichen Verpflichtungen, Wert auf Qualität in der Ausbildung legen; dagegen wird die aktuell diskutierte Ausbildungsplatzabgabe weder mehr Qualität noch einen einzigen zusätzlichen Ausbildungsplatz bringen, so Scheuerle.
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