Exzessive Rohstoffspekulationen begrenzen
(Berlin) - "Nahrungsmittel dürfen nicht zum Spielball internationaler Finanzjongleure werden", fordert Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie. Ein gesundes, an realwirtschaftlichen Verhältnissen orientiertes Maß an Spekulation ist hingegen für das Funktionieren der Märkte und das Absichern von Geschäften notwendig. Der exzessiven Spekulation mit Agrarrohstoffen ist allerdings Einhalt zu gebieten.
Die Politik ist deshalb aufgefordert, mehr Klarheit über Akteure und Kontraktvolumina an internationalen Warenbörsen und den spekulativen Einfluss auf die Preisbildung zu schaffen. Darüber hinaus sind geeignete Maßnahmen zu prüfen, die Warentermingeschäfte enger an das realwirtschaftliche Marktgeschehen zu binden.
Die Ernährungsindustrie ist auf qualitativ hochwertige Rohstoffe zu angemessenen Preisen angewiesen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Lebensmittel für alle Bevölkerungsschichten zu bezahlbaren Preisen angeboten werden können. Das gilt in besonderem Maße für Schwellen- und Entwicklungsländer, in denen die Menschen den größten Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden.
Spekulanten haben in den letzten Monaten für sprunghafte Preisanstiege bei wichtigen Agrarrohstoffen gesorgt, die weit über die realwirtschaftlichen Knappheitsverhältnisse hinausgehen. Die Kakao- und Weizenpreise erreichten spekulationsbedingt zeitweise historische Höchststände. Es ist für die Ernährungsindustrie ausgesprochen schwierig mit diesen extremen Preisausschlägen auf der Rohstoffseite umzugehen, da Kostensteigerungen aufgrund der Wettbewerbssituation nur schwer weitergegeben werden können und sich daher unmittelbar negativ auf die Ertragslage auswirken.
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