Exportschlager "Zahnärztlicher Kinderpass"
(Kiel) - Mit ihrem Zahnärztlichen Kinderpass", hält die schleswig-holsteinische Zahnärzteschaft eine Art Tagebuch bereit, das die Kinder ähnlich wie das kinderärztliche Vorsorgeheft durch ihre ersten Lebensjahre begleiten soll. Die handliche, vor vier Jahren eingeführte Broschüre, hat inzwischen zahlreiche Nachahmer in allen Bundesländern gefunden, erläuterte der Prophylaxereferent der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Michael Brandt, am 8. April vor der Presse in Kiel.
Insgesamt aber setzt der "Zahnärztliche Kinderpass" in seinem Prophylaxegedanken bereits viel früher an - bei der werdenden Mutter. Schon sie soll bei ihren Besuchen beim Zahnarzt lernen, dass für die Zahngesundheit des Kindes die Wurzeln bereits in der Schwangerschaft gelegt werden. Bereits der erste Zahn des Babys bedarf schon genau so der Pflege wie später das gesamte Gebiss. Um die Sensibilität dafür zu schärfen, wirbt die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein mit ihrer Vorsorgeoffensive auch bei Frauen- und Kinderärzten. "Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, können wir es schaffen, die Karies bei kleinen Kindern noch weiter einzudämmen. Wir wollen dafür sorgen, dass möglichst alle Kinder mit einem gesunden Gebiss eingeschult werden", betont Dr. Brandt.
Zehn Untersuchungstermine in der zahnärztlichen Praxis sieht der "Zahnärztliche Kinderpass" im Lebensalter zwischen einem halben und sechs Jahren vor. So sollen schon die Jüngsten an den halbjährlichen Zahnarzttermin gewöhnt werden.
Großen Raum nimmt die Vorsorge gegen Karies ein. Gründliche Informationen über Schmelzhärtung und Fissurenversiegelung sieht der Kinderpass vor. Unter fachkundiger Anleitung des Praxisteams lernen die Kinder, gründliche Zahnreinigung in Eigenregie verantwortlich zu übernehmen. Ist trotz all dieser Vorsorge irgendwo eine Karies im Anmarsch, kann diese im Frühstadium beseitigt werden, ohne andere Zähne in Mitleidenschaft zu ziehen.
Mit dem "Zahnärztlichen Kinderpass" leistet die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein einen eigenen Beitrag zum Thema "Prävention" - nach jüngsten Untersuchungen mit großem Erfolg. Der Zahngesundheitszustand der schleswig-holsteinischen Kinder unterschreitet die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation erheblich.
"Nur wenn die Kinder von klein auf daran gewöhnt werden, auch die Zähne ebenso zu pflegen wie den übrigen Körper, ist dieses Ziel zu erreichen", so Dr. Michael Brandt. "Mit den zwei Vorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen in dreieinhalb Jahren ist die notwendige Vorsorgearbeit nicht zu leisten. Die Kinder kommen erst, wenn sie richtige Zahnschmerzen haben. Und genau das wollen wir vermeiden, denn der Gang zum Zahnarzt sollte heutzutage wirklich nicht mehr mit Angst belegt sein."
Den "Zahnärztlichen Kinderpass" gibt es zusammen mit individueller Beratung in jeder Zahnarztpraxis.
Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR
Westring 498, 24106 Kiel
Telefon: 0431/2609260, Telefax: 0431/26092615