Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Exporte und Importe auf neuer Rekordmarke

(Köln) - Auch wenn der Außenhandel im Zuge der weltweiten Konjunkturschwäche merklich an Schwung verloren hat, ist der Anteil der Aus- und Einfuhren am Bruttoinlandsprodukt zuletzt auf neue Rekordmarken gestiegen. Die hohen Außenhandelsquoten spiegeln allerdings nicht nur die Weltoffenheit der deutschen Wirtschaft wider, sondern auch die anhaltende Wachstumsschwäche, so der Informationsdienst des Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) am 21. Februar mitteilte.

Trotz des weltwirtschaftlichen Gegenwindes war 2001 ein Rekordjahr für den deutschen Außenhandel. Zwar legten die Exporte von Waren und Dienstleistungen nur noch um 5,1 Prozent zu – im Jahr 2000 betrug das Plus gut 13 Prozent –, erreichten aber mit 725 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Die Importe kletterten im vergangenen Jahr um 2 Prozent auf 640 Milliarden Euro – ebenfalls so viel wie nie zuvor.

Auch bezogen auf die Wirtschaftsleistung war der Außenhandel nie so gewichtig wie im Jahr 2001. Der Anteil der Importe am Bruttoinlandsprodukt stieg auf knapp 34 Prozent, die Exportquote übersprang erstmals die 35-Prozent-Marke. Dies zeigt aber nicht nur, wie auslandsorientiert die deutschen Unternehmen sind. Die hohe Exportleistung ist auch darauf zurückzuführen, dass die Wirtschaft in Deutschland weitgehend auf der Stelle tritt.

In 2002 dürften die Aus- und Einfuhren abermals stärker wachsen als das Bruttoinlandsprodukt – und das, obwohl die Außenhandelsperspektiven nicht rosig sind. Denn die weltweite Konjunkturabkühlung des vergangenen Jahres lässt die deutschen Ex- und Importeure noch immer frösteln. So lagen die aus dem Ausland eingegangenen Aufträge in der deutschen Industrie im vierten Quartal 2001 real um 8,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die für den Jahresverlauf erwartete Erholung der Weltwirtschaft kommt wohl zu spät, um dem globalen Handel noch vor Jahresende neuen Schwung zu verleihen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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