Pressemitteilung | k.A.

Exporte steigen im Jahr 2000 über eine Billion DM

(Bonn) Steigende Auftragseingänge aus dem Ausland beleben den deutschen Außenhandel. Von dem durch die weltweiten Regionalkrisen im vergangenen Jahr ausgelösten Exporteinbruch wird sich der deutsche Außenhandel im zweiten Halbjahr 1999 erholen. Dies erklärte Dr. Michael Fuchs, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute auf der traditionellen Außenhandelspressekonferenz des Verbandes in Berlin. Nach der aktuellen BGA-Prognose steigen im Gesamtjahr 1999 die Ausfuhren um 2 Prozent und die Einfuhren um 3 Prozent. Für das Gesamtjahr errechnet sich daraus ein Exportvolumen von 973,5 Milliarden DM und ein Importvolumen von 853,1 Milliarden DM. Für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes 1999 bekräftigte Fuchs seine Prognose vom März diesen Jahres in Höhe von 1,2 Prozent.



Die insgesamt positive Grundstimmung im Außenhandel werde sich bis weit in das nächste Jahr hinein fortsetzen, sagte Fuchs. "Für das Gesamtjahr 2000 gebe ich die Prognose ab, dass die Exporte um 5,5 Prozent auf einen Wert von 1027 Milliarden DM wachsen werden. Deutschland wird damit erstmals die Schallmauer von einer Billion DM bei den Exporten durchbrechen", erklärte der BGA-Präsident weiter. Die Importe würden im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent auf 891,5 Milliarden DM steigen. Das Außenhandelsvolumen werde 1918,5 Milliarden DM erreichen, "eine gewaltige Zahl, die uns einmal mehr zur zweitgrößten Welthandelsnation hinter den USA machen wird", so Fuchs. Die Gründe für diese insgesamt optimistische Prognose für das zweite Halbjahr und das Jahr 2000 seien eine ganz klare Aufwärtsentwicklung bei den Indikatoren "Auftragseingänge aus dem Ausland" sowie die "Geschäftserwartungen" bei den Unternehmen der Branche. Eine repräsentative Befragung der BGA-Mitgliedsfirmen vom September 1999 habe ergeben, dass 68 Prozent der befragten Außenhändler damit rechneten, dass der Welthandel in den nächsten Monaten wieder kräftig an Fahrt gewinne, nur noch 28 Prozent gingen von einer Stagnation aus, erläuterte Fuchs.



Der niedrige Kurs des Euro zum Dollar begünstige die Exportchancen weiterhin. "Wir gehen von einer zunehmenden Belebung der Wirtschaft in unserem wichtigsten Absatzraum aus, nämlich den Staaten der Europäischen Union, sowie von einer sanften Landung der Konjunktur in den USA. Auch für Asien, Auslöser der regionalen Krisen im vergangenen Jahr, rechnen wir mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad, die sich jetzt schon ganz klar abzeichnet", führte Fuchs aus. So seien zum Beispiel die deutschen Exporte nach Japan im ersten Halbjahr wieder um ermutigende 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.



Die Freude über die besseren konjunkturellen Aussichten werde eingetrübt, da Deutschlands im internationalen Wettbewerb zurückfalle. "Ähnlich wie Unternehmen ihre strategischen Geschäftsfelder ständigen Optimierungsanstrengungen unterziehen, müssen Staaten daran arbeiten, ihre eigenen Wettbewerbspositionen im internationalen Vergleich zu stärken", erklärte Fuchs. Schließlich stehe Deutschland im immer schärferen Wettbewerb um Investitionen. In Studien unabhängiger, international renommierter Institutionen verliere Deutschland alljährlich an Boden und erreiche in Punkto Wettbewerbsfähigkeit nur noch mittelmäßige Plätze. "Da müssen bei uns die Alarmglocken läuten", sagte BGA-Präsident Fuchs. Er zitierte den "Global Competitivenes Report" des renommierten Weltwirtschaftsforums in Genf, in dem Deutschland eine der überreguliertesten Arbeitsmarktordnungen der Welt bescheinigt werde sowie ein soziales Sicherungssystem und eine Steuergesetzgebung, die aufgrund ihrer Ineffizienz den Anforderungen unserer Zeit in keiner Weise mehr gerecht werden könne. "Wirtschaftliche Ressourcen, die für ineffiziente Steuer- und Abgabensysteme verschleudert werden, vermindern unsere Konkurrenzfähigkeit auf internationalem Niveau immer stärker", führte Fuchs aus.



Fuchs unterstütze die Rentenpläne von Bundesarbeitsminister Riester. "Ich sehe die Notwendigkeit einer langfristigen Berechenbarkeit und damit Verlässlichkeit des deutschen Rentensystems. Ich glaube aber nicht, dass dieses Vertrauen durch die geplanten außerordentlichen Einschnitte der kommenden zwei Jahre nachhaltig erschüttert wird", sagte Fuchs. Er appellierte an die Bundesregierung, den Plänen für eine "Rente mit 60" weiterhin eine klare Absage zu erteilen. Diese führe zu weiteren Kostenbelastungen für die Unternehmen und vernichte damit Arbeitsplätze, sagte BGA-Präsident Dr. Fuchs in Berlin.



(Das Pressestatement und insgesamt 7 Grafiken können beim BGA abgerufen werden)

Quelle und Kontaktadresse:
Volker Tschirch Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 030 - 242 68 28 Fax: 030 - 247 431 70 Mobil: 0170 - 311 37 38

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