Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Experte: Rente sackt auf Sozialhilfeniveau ab

(Berlin) - Wenn die Vorschläge der Rürup-Kommission umgesetzt werden, dann sackt die gesetzliche Rente für die meisten BezieherInnen künftig auf Sozialhilfeniveau ab. Davor warnt der Rentenexperte Prof. Dr. Winfried Schmähl in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe des DGB-Infoservice „einblick“.

"Der so genannte Eckrentner würde im Jahr 2030 nicht mehr 64 Prozent des durchschnittlichen Nettoentgelts - wie durch die Rentenreform 2001 angestrebt - erreichen, sondern nur noch 54 Prozent", schreibt Schmähl im „einblick“. Da außerdem von der Rürup-Kommission vorgeschlagen wird, Renten stärker zu besteuern und die RentnerInnen mehr an der Finanzierung von Pflege- und Krankenversicherung zu beteiligen, dürfte das künftige Rentenniveau noch deutlich niedriger liegen.

"Bei diesem Leistungsniveau müsste ein Durchschnittsrentner 34 Jahre lang Beiträge zahlen, um eine Rente in Höhe der Sozialhilfe bzw. der neuen, bedarfsorientierten Grundsicherung zu erhalten", rechnet der Wirtschaftswissenschaftler am Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen im „einblick“ vor.

Offensichtlich sei, so Schmähl, der als Rentenexperte Bundestag und Bundesregierung berät, dass für einen Großteil der Rentenversicherten - selbst nach jahrzehntelanger Beitragszahlung - nur noch eine Rente erreichbar sei, die die Sozialhilfeschwelle nicht mehr überschreitet.

Die jetzt verfolgte "Modernisierungsstrategie" sei nicht nur "eine schleichende Aushöhlung des lohn- und beitragsbezogenen Rentensystems", sondern sogar "ein Schritt zurück zu den Anfängen der Sozialversicherung Ende des 19. Jahrhunderts, als die Rentenversicherung eingeführt wurde, um Armut zu vermeiden und die Kommunen von der Armenpflege zu entlasten."

Der Wortlaut der Beitrags steht im Internet unter www.einblick.dgb.de

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060-324

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