Europas Verkehre stärker nach dem Prinzip Klimaschutz ordnen
(Berlin) - Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) begrüßt nachdrücklich die jüngsten Entscheidungen des Europaparlaments zur Verkehrspolitik. Das Europäische Parlament in Straßburg hat sich in einem gestern (11. März 2008) angenommenen Bericht zu einer nachhaltigen EU-Verkehrspolitik geäußert. Der VDB sieht darin einen wichtigen Auftakt, um die Verkehre Europas stärker nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes zu ordnen als bisher.
Die Parlamentarier des Europäischen Parlaments fordern unter anderem die Einführung einer City-Maut sowie von Straßennutzungsgebühren. Bis spätestens Juni 2008 verlangen die Abgeordneten ein gültiges Modell für die Bewertung der externen Kosten aller Verkehrsträger. Ferner fordern sie die Mitgliedsstaaten auf, die Kfz-Besteuerung an den Schadstoffausstoß zu knüpfen. Die Bahnindustrie in Deutschland begrüßt die Entscheidungen aus Straßburg und hofft durch die französische EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte auf weitere wichtige Impulse in diese Richtung.
Der Verkehrssektor trug 2005 mit rund einem Viertel zu den Treibhausgasemissionen in der EU bei. Eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase ist nach Ansicht des VDB durch eine Stärkung des umweltfreundlichen Schienenverkehrs zu erreichen, insbesondere auch des Schienengüterverkehrs. Mit jedem Prozentpunkt, der beim Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird, reduziert sich in Deutschland der Ausstoß von CO2 um mindestens 500.000 Jahrestonnen.
Neben den positiven Effekten für Klima und Umwelt hofft der VDB durch die aktuellen verkehrspolitischen Weichenstellungen auch auf den Abbau von Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der Schiene. Die Berücksichtigung der externen Kosten bei der Besteuerung von Auto, Flugzeug und Zug könne hier mehr Fairness herstellen, die in Europas Verkehrssystem bislang fehlt. Der Schienenverkehr unterliegt in Deutschland der Mineralöl- und Ökosteuer, von der Flugzeuge und Binnenschiffe befreit sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)
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