Europäische Spediteurorganisation: Manfred F. Boes übernimmt CLECAT-Spitze

(Bonn) - Manfred F. Boes, Präsident des Bundesverbandes Spediton und Logistik (BSL), übernimmt am 1. Januar 2001 als Nachfolger des Franzosen Jean Chabrerie die Spitze der europäische Spediteurorganisation CLECAT. Die Dachorganisation hat ihren Sitz in Brüssel und vertritt derzeit 16 nationale Verbände.

Boes will in seiner Amtszeit das CLECAT und das europäische Speditions- und Logistikgewerbe deutlicher positionieren. Dabei will er die Bedeutung der Logistik als Schlüsselfaktor für Wachstum, Beschäftigung und Innovation „sichtbar“ machen und sich für funktionsfähige Logistikstrukturen europaweit einsetzen. Geplant sind Veranstaltungen und engere Kontakte auf Kommissions- und Parlamentsebene. Außerdem soll der Verband als internationale Plattform weiter ausgebaut werden.

Einsetzen will sich der neue CLECAT-Chef auch für eine schnelle Liberalisierung des europäischen Schienengüterverkehrs. Seine Vorstellung: „Die Zukunft des Schienengüterverkehrs liegt im Wettbewerb von privaten Dienstleistungsunternehmen, die Garant sind für Investitionen und Innovation. Nur über privates Investment lassen sich neue Marktpotenziale für die Schiene entwickeln. Die EU-Kommission muss mit der Öffnung der Eisenbahnnetze jetzt endlich ernst machen.“

Nutzen will Boes die Position des CLECAT auch zur Klärung drängender Harmonisierungsfragen sowohl in der Steuer- und Abgaben- als auch in der Sozialpolitik. Eine Harmonisierung der Steuern und Abgaben müsse zu gleichen Steuersätzen führen, fordert er. „Dabei muss Brüssel berücksichtigen, dass der Lkw auch in Zukunft Transportmittel Nummer eins sein wird“. Mobilität von Gütern, so Boes, sei ein wesentlicher Standortfaktor für die europäische Wirtschaft. Und als solches müsse auch die Kommission den Güterverkehr begreifen, „zumal sich sein wirtschaftlicher Stellenwert in den kommenden Jahren dem der Industrie immer weiter annähern wird.“

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