Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Europäische Mitbewerber mit vernünftigen Tarifabschlüssen

(Köln) - In fast allen wichtigen Euro-Ländern sind die Tariferhöhungen für 2002 bereits vereinbart und liegen zwischen zwei und drei Prozent. Darauf wies am 10. April der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Dr. Hans Werner Busch, mit Blick auf die laufende Tarifrunde in der Metall- und Elektro-Industrie hin.

"Die Abschlüsse bei unseren wichtigsten Wettbewerben auf dem Weltmarkt zeigen, wie weit die IG Metall mit ihrer Forderung von der Realität entfernt ist", sagte Busch. "Wir dürfen in Deutschland die Entwicklung im restlichen Europa nicht ignorieren, schließlich sind wir jetzt schon Schlusslicht bei der wirtschaftlichen Entwicklung."

Mit der gemeinsamen europäischen Währung ist die Verantwortung der Tarifpartner noch ein Stück gestiegen, weil Fehler in der nationalen Tarifpolitik unmittelbar auf die Wettbewerbsfähigkeit durchschlagen und nicht mehr durch Wechselkurskorrekturen begradigt werden können.

In Italien tritt am 1. März die zweite Stufe eines 18monatigen Tarifvertrags mit 2 Prozent Lohnerhöhung in Kraft. In Frankreich steigen die Löhne um 2,1 (Angestellte) bzw. um 2 bis 2,5 Prozent (Arbeiter). In Spanien existiert ein Sozialpartnerabkommen mit der Empfehlung, die Löhne um 2 Prozent zu erhöhen. In Finnland steigen die kollektiv vereinbarten Löhne (ohne die 2. Stufe im Betrieb) um 2,3 Prozent. In Österreich wurde für 2002 eine Anhebung um 2,9 Prozent vereinbart, in Belgien einschließlich eines Preisausgleichs 3,7 Prozent. In den Niederlanden besteht eine 3prozentige Lohnforderung der Gewerkschaften für 9 Monate Laufzeit.

Im gleichen Spektrum bewegen sich die Lohnerhöhungen im übrigen Europa. Dänemark liegt im Kollektivvertrag bei nur 1 Prozent, einschließlich der 2. Stufe im Betrieb bei ca. 3 Prozent, Großbritannien bei 2,5 Prozent, Schweden bei 2,5 Prozent. In der Schweiz besteht eine Forderung von 4 bis 5 Prozent, die Abschlusserwartung liegt unter 2 Prozent. Norwegen fällt mit 4 Prozent aus dem europäischen Rahmen

Nach jeweils 1,9 Prozent in den Jahren 2000 und 2001 wird in Japan für 2002 mit einer noch etwas kleineren Lohnanhebung gerechnet. Die Tarifabschlüsse bei einigen größeren Firmen deuten darauf hin, dass die Löhne in der Metall- und Elektro-Industrie der USA um ca. 3 Prozent erhöht werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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