Pressemitteilung | Bundesverband für Umweltberatung e.V. (bfub)

Europäische Kommission verabschiedet Mitteilung zur integrierten Produktpolitik (IPP)

(Bremen) - Nicht erst seit gestern beschäftigt sich die EU-Kommission mit der Frage, wie Umweltauswirkungen von Produkten vermindert werden können. Mit ihrem im Februar 2001 vorgelegten Grünbuch zur integrierten Produktpolitik (IPP) schlug sie eine Strategie zur Stärkung und Neuorientierung produktbezogener umweltpolitischer Maßnahmen vor. Die Ergebnisse aus den daraufhin folgenden Diskussionen flossen nun in die aktuelle Mitteilung der EU-Kommission zur integrierten Produktpolitik ein. Nach inzwischen über 18-jähriger Praxis der Umweltberatung in Kommunen und Betrieben bekommt umweltbezogene Produktpolitik endlich den politischen Stellenwert, der für Umdenkungsprozesse notwendig ist.

Schon immer haben Umweltberater/-innen darauf hingewiesen, dass nicht nur die Umweltauswirkungen des Produktes beim Gebrauch zu betrachten sind, sondern dass das Produkt von der „Wiege bis zur Bahre“ zu betrachten ist. Die Verbraucheraufklärung hat also diesbezüglich prima funktioniert. Nur die Unternehmen gingen eher zögerlich die Veränderung von Produkten im Sinne einer umweltverträglicheren Produktion und Entsorgung an. Nun fordert die EU-Kommission auf, generell in Lebenszyklen zu denken. Außerdem sollen sämtliche Akteure, die am Lebenszyklus eines Produktes beteiligt sind, in ihrem jeweiligen Einflussbereich tätig werden.

Einmal mehr zeigt sich, dass Ökonomie und Ökologie Hand in Hand gehen müssen. Unternehmen sollten den Kontakt zu Umweltberatern/innen suchen und nicht als unangenehme Kritiker/innen abtun. Durch konstruktive Zusammenarbeit kann sich in den Köpfen der Beteiligten und mittel- bis langfristig in der Produktion sehr viel verändern.

Offen bleibt die Frage, wie in Zeiten knapper Kassen die hehren Ziele der IPP erreicht werden sollen. Immer häufiger werden Stellen im Umweltbereich gekürzt oder gar gestrichen. Wenn IPP wirklich ernst gemeint ist, so fordert der Bundesverband für Umweltberatung e.V., müssen hierfür auch die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen und finanziellen Mittel zur Umsetzung zur Verfügung gestellt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Umweltberatung e.V. (bfub) Bornstr. 12-13, 28195 Bremen Telefon: 0421/343400, Telefax: 0421/3478714

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