Europäische Bürgerinitiative für ein Europa ohne Tierversuche erreicht über 1,2 Million validierte Stimmen
(Bonn) - Über 1,2 Millionen validierte Stimmen sind im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative "Save Cruelty Free Cosmetics - Für ein Europa ohne Tierversuche" zusammengekommen. Das hat nun die finale Auszählung ergeben. Damit ist der notwendige Schwellenwert von einer Million Unterschriften offiziell erreicht. Der Deutsche Tierschutzbund, der die Bürgerinitiative gemeinsam mit anderen Organisationen unterstützt hatte, freut sich über den Erfolg, der die EU-Kommission nun zum Handeln zwingt.
"Die europäischen Bürgerinnen und Bürger haben mit ihren Stimmen deutlich gemacht, dass die leidvolle und fragwürdige Methode des Tierversuches in Europa ein Ende haben muss", sagt Biologin Jessica Rosolowski, Fachreferentin für Alternativmethoden zu Tierversuchen beim Deutschen Tierschutzbund. "Die EU-Kommission ist aufgefordert, das Tierversuchsverbot für Kosmetik zu gewährleisten und zu stärken, die EU-Chemikaliengesetzgebung umzugestalten und eine Strategie für die schrittweise Abschaffung aller Tierversuche zu erarbeiten."
Nach Erhalt der gültigen Unterschriften werden die Forderungen innerhalb eines Monats Vertretern der EU-Kommission erläutert und innerhalb von drei Monaten in einer Anhörung dem EU-Parlament vorgestellt. Innerhalb von sechs Monaten muss die EU-Kommission schließlich darlegen, ob und welche Maßnahmen sie als Reaktion auf die Bürgerinitiative ergreifen wird.
Aus Deutschland kommen 21 Prozent aller Stimmen
Insgesamt 1.217.916 validierte Stimmen kamen für die Europäische Bürgerinitiative innerhalb eines Jahres zusammen. 21 von insgesamt 27 Ländern erreichten den jeweiligen nationalen Schwellenwert, darunter Belgien, Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Spanien und Ungarn. Aus Deutschland beteiligten sich 257.988 Menschen. Damit kamen 21 Prozent aller gültigen Stimmen aus Deutschland. "Die große Unterstützung aus Deutschland sollte der Bundesregierung zu denken geben", meint Rosolowski. "Auch national muss sich endlich etwas bewegen. Wir brauchen eine Gesamtstrategie für den Ausstieg aus Tierversuchen." Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes ist es unabdingbar, humanbasierte und tierfreie Methoden stärker zu fördern, um Tierversuche zu ersetzen. Im Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung versprochen, eine Reduktionsstrategie zu Tierversuchen vorzulegen, die Erforschung und Anwendung von Alternativmethoden zu verstärken und ein ressortübergreifendes Kompetenznetzwerk einzurichten. Getan hat sich bisher scheinbar nichts.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
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