Europa 2002: Gesamtinsolvenzen steigen um 20 Prozent
(Neuss) - Die Zahl der Gesamtinsolvenzen in Westeuropa steigt das dritte Jahr in Folge an. Wurden im Jahr 2001 noch 198.000 Gesamtinsolvenzen registriert, sind es für 2002 241.000 ein Zuwachs um 21,7 Prozent. Nur noch drei der beteiligten 17 Länder können einen Rückgang der Insolvenzen vorweisen: Griechenland (minus 13,4 Prozent) Luxemburg (minus 7,3 Prozent) und Irland (minus 11,2 Prozent) halten sich gegen den allgemeinen Trend. Den höchsten Zuwachs an Konkursen meldet Deutschland. Mit einer Steigerung von 66,4 Prozent führt es das europäische Pleitenranking an.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Europa steigt in 2002 um 10,7 Prozent auf 150.300 Fälle. Die meisten Unternehmenszusammenbrüche kommen aus Frankreich (38.700). Die höchste Zuwachsrate bei den Firmenpleiten verzeichnet mit einer Steigerung von 34,9 Prozent Finnland, dicht gefolgt von Spanien (plus 33,7 Prozent) und der Schweiz (32,9 Prozent).
Der Anstieg der insolvenzbedingten drohenden Arbeitslosigkeit zeichnet die Entwicklung der Insolvenzen nach: 2002 waren 1,6 Millionen Arbeitnehmer vom Konkurs ihres Arbeitgebers betroffen ein Anstieg um 14,3 Prozent.
Den größten Anteil am europäischen Insolvenzgeschehen hält der Dienstleistungssektor. 40,6 Prozent aller Zusammenbrüche kamen aus dieser Branche. Binnen Jahresfrist ein Anstieg von 2,8 Prozentpunkten. Auch die Baubranche musste einen Zuwachs bei den Insolvenzen hinnehmen; hier stieg der Anteil von 20,4 Prozent in 2001 auf nunmehr 21,4 Prozent. Abgenommen haben hingegen die Insolvenzen aus den beiden anderen Hauptwirtschaftsbereichen: Im Handel um 2,4 Prozentpunkte und im Verarbeitenden Gewerbe um 1,4 Prozentpunkte.
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