Euroforum Jahrestagung "Trends in der Nutzfahrzeugindustrie" in München / Wissmann: Europäischer Nutzfahrzeugmarkt bleibt 2016 stark
(Berlin/München) - "Der westeuropäische Nutzfahrzeugmarkt bleibt auch 2016 stark. Wir rechnen für das Gesamtjahr mit einem Plus von 4 Prozent bei den schweren Nutzfahrzeugen. Auch in Deutschland wird das hohe Vorjahrsniveau wahrscheinlich noch einmal leicht übertroffen", sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), bei der Euroforum Jahrestagung "Trends in der Nutzfahrzeugindustrie". Bereits im vergangenen Jahr wurden in Westeuropa mit 259.000 Einheiten 14 Prozent mehr schwere Lkw zugelassen als im Vorjahr. "Das ist der beste Wert seit dem Boomjahr 2008", so Wissmann. In Deutschland legte der Markt um 5 Prozent auf 83.400 schwere Nutzfahrzeuge zu. Im ersten Quartal dieses Jahres stieg der Absatz um 8 Prozent. Nach China, den USA, Indien und Japan ist Deutschland derzeit der fünftgrößte Einzelmarkt für schwere Nutzfahrzeuge.
Die Stärke der deutschen Nutzfahrzeugunternehmen werde vor allem an ihrem Marktanteil in Westeuropa sichtbar. Wissmann: "Bei Lkw und Bussen sind unsere deutschen Hersteller in Deutschland und Europa genauso stark wie die Pkw-Hersteller in ihrem Bereich. In Westeuropa kommen rund 50 Prozent der neuzugelassenen Lkw von Konzernmarken der deutschen Nutzfahrzeugindustrie. Die Nummer eins und die Nummer zwei kommen aus Deutschland. Im Inland stehen unsere Lkw-Hersteller sogar für einen Marktanteil von über zwei Dritteln." Die Nutzfahrzeugindustrie beschäftige rund 180.000 bis 190.000 Beschäftigte. Das ist knapp jeder vierte Arbeitnehmer in der Automobilindustrie. Neben den großen Truck- und Transporterherstellern prägen vor allem auch mittelständische Unternehmen die Nutzfahrzeugindustrie, so die Hersteller von Anhängern und Aufbauten. Sie beschäftigen derzeit knapp 33.000 Arbeitnehmer.
Wissmann betonte weiter: "Die Nutzfahrzeugindustrie steht vor großen Herausforderungen." Der Straßengüterverkehr steige in Deutschland nach der Erwartung der Bundesregierung gegenüber 2010 bis 2030 um 39 Prozent. "Die Nutzfahrzeugindustrie antwortet darauf mit immer effizienteren Fahrzeugen. Sie hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten enorme Reduktionserfolge bei den Schadstoffemissionen und beim Verbrauch vorzuweisen, und ich bin sicher, dass sie dabei noch weiter vorankommen wird. In Zukunft werden Trucks immer stärker auch automatisiert und vernetzt fahren. Es ist gut möglich, dass diese Entwicklung beim Nutzfahrzeug noch schneller voranschreitet als beim Pkw."
"Effiziente Dieselmotoren, alternative Antriebe und eine bessere Aerodynamik sind wichtige Bausteine, um die CO2- und Kraftstoffeffizienz weiter zu verbessern. Darüber hinaus verfolgt die Nutzfahrzeugindustrie einen übergreifenden, integrierten Ansatz, um weitere Fortschritte zu erzielen" so Wissmann. "Wenn wir alle verfügbaren technischen und logistischen Möglichkeiten nutzen und darüber hinaus den Lang-Lkw noch stärker einsetzen, kann der Straßengüterverkehr noch erheblich CO2-effizienter werden. Dazu müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen: Die Truck- und Trailerhersteller, aber eben auch die Transportunternehmen, die verladende Wirtschaft und die Politik. Die europäischen Nutzfahrzeughersteller haben deutlich gemacht, dass die jährlichen CO2-Einsparungen im Straßengüterverkehr so verdoppelt werden könnten."
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