Pressemitteilung | Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. (BdSt)

Euro-Steuerformulare: BDSt fordert grundlegende Vereinfachung

(Bonn) - In der Anhörung des Bundesfinanzministeriums zu den Einkommensteuerformularen 2002 sprach sich der Bund der Steuerzahler (BdSt) am 11. März dafür aus, die notwendige Umstellung auf Euro-Steuerformulare dazu zu nutzen, die Vordrucke grundlegend zu vereinfachen. „Diese einmalige Chance, die Steuerformulare verständlicher abzufassen, muss unbedingt genutzt werden“, so Hans-Joachim Vanscheidt, Leiter der Steuerabteilung im Präsidium des Bundes der Steuerzahler.

Der Bund der Steuerzahler wandte sich dagegen, bei der Umstellung auf Euro-Formulare lediglich die Bezeichnung DM durch Euro zu ersetzen. Hinzu kommt, dass aufgrund der neuen Familienförderung umfassende Formularänderungen erforderlich werden.

Nach Ansicht des BdSt ist eine grundlegende Formularrevision notwendiger denn je. So stellen die amtlichen Vordrucke für die meisten Steuerzahler immer noch ein Buch mit sieben Siegeln dar. Gravierende Mängel sieht der Bund der Steuerzahler bei den amtlichen Formularen vor allem in folgenden Punkten:

- Belastung des Formulars mit Bearbeitungsfeldern und Kennziffern der Finanzverwaltung,

- Vermischung von Verwaltungs- und Steuerzahlerteil,

- Zu wenig hervortretende Überschriften,

- Mangelhafter Einsatz von Farbe und Raster.
Die Kompliziertheit der amtlichen Vordrucke trägt in besonderem Maße mit dazu bei, dass viele Steuerzahler eine mögliche Steuerrückzahlung nicht beantragen bzw. die Vordrucke zu ihrem Nachteil nicht richtig ausfüllen.

Nach Auffassung des Bundes der Steuerzahler kann es nicht angehen, dass heute die Internet-Übermittlung mit einem vereinfachten Steuervordruck ermöglicht wird, während das Gros der Steuerzahler, das die Einkommensteuererklärung selbst per Hand ausfüllt, weiterhin mit einem unverständlichen Formular drangsaliert wird.

Die Steuerzahlervereinigung verweist in ihrer Kritik auf den von ihr selbst entwickelten Alternativvorschlag zu den amtlichen Einkommensteuerformularen. Dieses BdSt-Steuerformular ist sowohl von “normalen” Steuerzahlern als auch von Formularexperten ganz hervorragend beurteilt worden. So wurde der Entwurf des Bundes der Steuerzahler erster Sieger beim Formularwettbewerb 1995 des Bundesverbandes Druck. Auch in einer von der GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung) im Auftrag des Bundesfinanzministeriums erstellten Studie zur “Verbesserung der Kommunikation zwischen Bürger und Fiskus (komfis)” wurde das BdSt-Steuerformular als wesentliche Verbesserung gegenüber den amtlichen Formularen angesehen.

„Es ist an der Zeit“, so Hans-Joachim Vanscheidt vom Bund der Steuerzahler abschließend, „dass die Finanzverwaltung endlich über ihren Schatten springt und steuerzahlerfreundliche Formulare zulässt. Die Verwaltung ist für den Bürger da und nicht umgekehrt“.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Steuerzahler e.V. (BDSt) Adolfsallee 22 65185 Wiesbaden Telefon: 0611/991330 Telefax: 0611/9913314

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