Euler Hermes erwartet 5 Prozent mehr Insolvenzen in China
(Kleve) - Die Geschäftsbeziehungen mit China werden für deutsche Unternehmen immer schwieriger. Thomas Krings, Risikovorstand bei Euler Hermes, erwartet in einem Gastbeitrag für das Magazin "Der CreditManager" 2015 in China einen Anstieg der Insolvenzen um fünf Prozent. Dies sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs: "Viele Firmen verschwinden einfach von der Bildfläche - was für die Lieferanten jedoch kein geringeres Risiko birgt."
Auch die Zahl der Zahlungsausfälle in China steige dramatisch an, im abgelaufenen Jahr habe sie sich mehr als verdoppelt, getrieben unter anderem durch die chemische Industrie (+214%). Nach Ansicht von Krings sind nicht einmal große Firmen oder bekannte Namen ein Garant dafür, dass offene Rechnungen innerhalb der Zahlungsfristen beglichen werden. Komme eine hohe Inkassoschwierigkeit hinzu, die Euler Hermes China attestiert, wird es Krings zufolge voraussichtlich schwer bis unmöglich, diese Schulden jemals einzutreiben.
Hintergrund der Entwicklung ist die schrumpfende Liquidität im Reich der Mitte. Krings: "Eine wachsende Zahl von Unternehmen ist auf alternative Finanzierungsmöglichkeiten angewiesen, da sie keinen Zugang zu Bankkrediten haben. Chinesische Abnehmer wenden sich deshalb für mehr Kredite zunehmend an Exporteure, also an ihre Lieferanten."
Der CreditManager ist das Magazin des Bundesverbandes Credit Management e.V., in dem rund 1200 Mitglieder aus der deutschen Wirtschaft organisiert sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Credit Management e.V. (BvCM)
Pressestelle
Drususdeich 24, 47533 Kleve
Telefon: (02821) 976710-632, Fax: (02821) 976710-636
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Reform des Anfechtungsrechts wird zum Chefthema
- BvCM begrüßt neuen Anlauf zur Umsetzung der EU-Zahlungsverzugsrichtlinie / "Bedenken der Wirtschaft aufgegriffen" - Zahlungsziele von mehr als 30 Tagen sollen auch zwischen Unternehmen Ausnahme sein
- Anzahl der erteilten Eigenauskünfte innerhalb eines Jahres verdreifacht