EUDR: Leitlinien-Vereinfachung unzureichend
(Berlin) - Die Familienbetriebe Land und Forst sehen in den von der Europäischen Kommission vorgestellten Vereinfachungen zur Umsetzung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) keinen Fortschritt. Der Fokus liegt weiterhin vorrangig auf großen Handelsunternehmen und globale Lieferketten. Problematisch bewerten die Familienbetriebe, dass es sich bei den angekündigten Veränderungen nur um die Leitlinien zur Durchführung handelt, nicht aber um eine Veränderung der eigentlichen Verordnung. Sie sind damit in keiner Weise verbindlich.
Aus Sicht der Familienbetriebe ist insbesondere das geplante Länder-Benchmarking entscheidend. Die Einführung einer klar definierten Null-Risiko-Kategorie ist dabei unerlässlich – insbesondere für EU-Mitgliedstaaten mit gesetzlich verankerter, nachhaltiger Waldbewirtschaftung und funktionierender Kontrolle. Forstbetriebe aus diesen Regionen dürfen nicht denselben bürokratischen Pflichten unterworfen werden wie Marktteilnehmer aus Hochrisikoregionen. Eine solche Differenzierung ist nicht nur sachgerecht, sondern entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Praxistauglichkeit europäischer Politik.
„Wir erwarten, dass die EU die Verhältnismäßigkeit wahrt und bewährte, transparente Forststrukturen in Europa nicht mit unnötiger Bürokratie belastet“, erklärt Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. „Die nachhaltige Nutzung des Waldes muss gefördert, nicht erschwert werden.“
Die angekündigten Maßnahmen wie die Wiederverwendung von Sorgfaltspflicht-Erklärungen bleiben für die Forstbetriebe wirkungslos, da die bürokratischen Pflichten unvermindert bestehen bleiben. Damit verpasst die Kommission eine weitere Chance, eine tatsächlich praxisnahe Umsetzung der EUDR sicherzustellen.
Als Dachorganisation von elf Landesverbänden vertreten wir erfolgreich die Interessen von land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieben auf nationaler und europäischer Ebene. Wir setzen uns für den Schutz des privaten Eigentums und die Stärkung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum ein. Als Sprachrohr für unsere Mitglieder befinden wir uns im ständigen Dialog mit allen relevanten Stakeholdern. Unser Engagement gilt der unternehmerischen Freiheit und einer verantwortungsvollen, generationengerechten Politik.
Quelle und Kontaktadresse:
Familienbetriebe Land und Forst e.V. (FaBLF), Franziska Strasoldo-Graffemberg, Leiter(in) Kommunikation, Claire-Walldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Telefon: 030 2463046-0
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- EU-Pläne zur Bodenüberwachung gehen an der Praxis vorbei und schaffen Doppelstrukturen
- UBA-Gutachten zur Holzenergie: Wissenschaftler kritisieren Zweifel an CO₂-Neutralität
- Korrigierte Pressemitteilung: Neue Bürokratie im Wald stoppen: Länder fordern Null-Risiko-Kategorie bei Entwaldungsverordnung / Familienbetriebe fordern klaren Politikwechsel statt Symbolpolitik und warnen vor einer Überregulierung der Forstwirtschaft