EU-Verpackungsverordnung / Ministerratsbeschluss weist in die richtige Richtung, aber es bleiben offene Fragen
(Berlin) - Der aktuelle Beschluss der EU-Umweltminister und -ministerinnen zur Europäischen Verpackungsverordnung weist aus Sicht der deutschen Papierindustrie in die richtige Richtung. "Vor allem für Transportverpackungen aus Wellpappe wurde ein deutliches Zeichen gesetzt, dass das etablierte System des Wertstoffkreislaufs von Papier, Pappe und Karton ökologische Vorteile bietet und als gleichwertig zu Mehrwegverpackungen anzusehen ist", erklärt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE, Alexander von Reibnitz. An einigen Stellen gebe es aber weiterhin Nachbesserungsbedarf. Bei Mehrwegquoten und Verpackungsverboten müsse es zusätzliche Ausnahmeregelungen geben, die sich auf Ökobilanzen stützen und hohe Getrenntsammlungs- und Recyclingquoten berücksichtigen. Damit werde das erfolgreiche Nebeneinander von Wiederverwendung und hochwertiger Wiederverwertung gefördert. Hier habe sich das EU-Parlament klar für Ausnahmen ausgesprochen, um etablierte, nachhaltige und gut funktionierende Systeme zu schützen.
Die Papierindustrie ist zuversichtlich, dass bei den abschließenden Trilog-Verhandlungen Lösungen gefunden werden, die dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft Rechnung tragen und das das vorbildliche System des Papierrecyclings stützen.
Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton können vollständig recycelt werden. Sie zeichnen sich EU-weit durch eine äußerst hohe Recyclingquote von 82 Prozent aus. Diese Quote wird in Deutschland mit 85,1 Prozent sogar noch übertroffen. Rund 60 Prozent der gesamten deutschen Papierproduktion von 23,1 Millionen Tonnen im Jahr sind Verpackungspapiere. Ihre Fasern können mindestens 20-mal rezykliert werden.
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