Pressemitteilung | Verband elektronische Rechnung e.V. (VeR)

EU verabschiedet ViDA-Paket: Meilenstein für die Digitalisierung der Mehrwertsteuer

(München/Brüssel) - Der Rat der Europäischen Union hat am 11. März 2025 das lang erwartete Mehrwertsteuerpaket "VAT in the Digital Age" (ViDA) verabschiedet. Ein regulatorischer Meilenstein, der einen entscheidenden Fortschritt für die Modernisierung des Mehrwertsteuersystems in Europa darstellt. Denn damit gilt die Grundlage für eine flächendeckende Einführung der E-Rechnung und digitaler Meldesysteme in der Europäischen Union als final gelegt.

Der Verband elektronische Rechnung (VeR) begrüßt die Entscheidung als wegweisenden Schritt für die weitere Digitalisierung der Unternehmensprozesse in Europa.

Weg frei für europaweite E-Rechnung und digitale Meldesysteme

Mit der Verabschiedung des ViDA-Pakets hat die EU den regulatorischen Rahmen geschaffen, der in den kommenden Jahren zu einer vollständigen Digitalisierung der Rechnungsstellung und Steuerberichterstattung führen wird.

So müssen sich auch deutsche Unternehmen darauf einstellen, dass E-Rechnungen künftig für innergemeinschaftliche B2B-Transaktionen verpflichtend werden. Darüber hinaus wird ein einheitliches europäisches Meldesystem für steuerrelevante Transaktionsdaten eingeführt, um Steuerbetrug einzudämmen und die Effizienz der Finanzverwaltungen zu steigern.

Deutschland als Vorreiter in der Umsetzung

Deutschland hat mit der Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes bereits den ersten Schritt in Richtung verpflichtender E-Rechnung unternommen und geht somit mit gutem Beispiel voran. Der nun beschlossene EU-Rahmen bringt zusätzliche Planungssicherheit für Unternehmen, die ihre Rechnungsprozesse an die kommenden Anforderungen anpassen müssen.

Die nationalen Vorgaben in Deutschland sehen bereits ab dem 1. Januar 2025 die verpflichtende Nutzung von E-Rechnungen im B2B-Bereich vor – eine Regelung, die nun europaweit ausgerollt wird. Nach dem ViDA-Zeitplan sollen digitale Meldesysteme für Mehrwertsteuertransaktionen innerhalb der EU bis spätestens 2030 verpflichtend werden – lediglich denjenigen EU-Staaten, die bereits über ein entsprechendes nationales Meldesystem verfügen, räumt die Union eine zusätzliche Umsetzungsfrist bis 2035 ein.

In Deutschland dürfte die Einführung jedoch sogar schneller erfolgen: Die Bundesregierung plant, ein nationales Mehrwertsteuer-Meldesystem bereits bis zum Ende des aktuellen Jahrzehnts umzusetzen. Damit wäre Deutschland im europäischen Vergleich deutlich voraus und könnte frühzeitig von den Effizienzgewinnen durch automatisierte Steuerprozesse profitieren.

Handlungsbedarf für Unternehmen

Unternehmen sind nun gefordert, ihre Prozesse und Systeme rechtzeitig an die neuen Anforderungen anzupassen. Insbesondere die Integration von standardisierten Rechnungsformaten wie XRechnung und ZUGFeRD sowie die Anbindung an digitale Meldesysteme sollten prioritär behandelt werden.

VeR-Vorstandsvorsitzender Ivo Moszynski betont: "Mit der Einführung des ViDA-Pakets wird das europäische Mehrwertsteuersystem endlich an das digitale Zeitalter angepasst. Unternehmen, die bereits jetzt umfassend in die E-Rechnungsprozesse investieren, optimieren nicht nur ihre internen Abläufe, sondern erfüllen auch zeitnah die existierenden nationalen und die zukünftigen internationalen regulatorischen Anforderungen."

Weitere Informationen zur E-Rechnung und zu den Auswirkungen des ViDA-Pakets sind auf der Website des VeR abrufbar: www.verband-e-rechnung.org

Quelle und Kontaktadresse:
Verband elektronische Rechnung e.V. (VeR), Björn Berensmann, Pressereferent(in), Schackstr. 2, 80539 München, Telefon: 089 38172-228

NEWS TEILEN: