EU-Strategie zur Digitalisierung muss vorhandene Innovationen einbeziehen
(Berlin) - "Innovation, Veränderung und neue Ideen für die intelligente Mobilität können sich nur entfalten, wenn die flexiblen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden - nicht nur in Deutschland, sondern in allen europäischen Mitgliedstaaten. Dazu muss Europa die Hemmnisse abbauen und Anreize schaffen. Wichtig ist, dass die EU die von vielen Unternehmen bereits entwickelten intelligenten Lösungen wie Mobilitätsapps oder E-Tickets bei ihren strategischen Überlegungen zur Digitalisierung berücksichtigt", erklärte DVF-Präsidiumsvorsitzender Dr. Ulrich Nußbaum anlässlich des informellen Treffens der EU-Verkehrsminister.
Das DVF nahm den informellen EU-Verkehrsministerrat zum Anlass, einen Brief an die Europäische Kommission mit seinem Strategiepapier "Digital, sicher, vernetzt, individuell: Rahmenbedingungen für Intelligente Mobilität europaweit verbessern" zu übermitteln.
Nußbaum rief die EU-Kommission dazu auf, den Austausch von Best Practices -beispielsweise Datenplattformen, Prognoseansätze, intermodale Bezahlsysteme - zu fördern und den Wettbewerb um innovative Lösungsansätze zu erlauben. "Auch der Rechtsrahmen muss an die Erfordernisse einer modernen, vernetzten Mobilität angepasst werden. Dies gilt für die Automatisierung und den autonomen Betrieb auf Straße und Schiene ebenso wie für den Datenschutz bei den Verkehrsinformationssystemen."
"Dabei muss sich die EU aber auch zurückhalten und den Innovationsprozess aus dem Markt heraus im Sinne eines praxisnahen "Bottom-Up"-Ansatzes wirken lassen. Die Startup-Szene ist in Bewegung, darum sollen die Rahmenbedingungen sie unterstützen und nicht ausbremsen. In erster Linie müssen dazu aktuelle Mobilitätsdaten zur Verfügung stehen. Und der Endkunde braucht unterwegs einen leistungsfähigen mobilen Datenzugang, sonst funktionieren weder elektronische Fahrscheine noch intermodale Routenempfehlungen."
Ein weiterer zentraler Punkt sei die Infrastruktur, die mit der Digitalisierung Schritt halten müsse. "Die europäischen Investitionsprogramme müssen dringend um eine Digitalisierungskomponente ergänzt werden, so dass vorhandene Infrastrukturen in den TEN-Korridoren aber auch an anderen europäischen Schlüsselpositionen ertüchtigt werden können", unterstrich Nußbaum seine Forderung.
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