EU-Richtlinie zu Verbraucherkrediten unter Beschuss / EU-Berichterstatter Wuermeling will Vorschlag der Kommission ändern / Bankenfachverband begrüßt Änderungsanträge
(Brüssel) - Der Streit zwischen EU-Kommission und dem Parlament um die Neugestaltung der Verbraucherkreditrichtlinie geht in die nächste Runde. EU-Abgeordneter Joachim Wuermeling hat in einem Berichtsentwurf 181 Änderungsanträge vorgelegt, die jeden einzelnen Artikel des Kommissionsvorschlags betreffen. Damit will er den Rechtsausschuss des Parlaments in seiner Sitzung am 21. Januar in seiner ablehnenden Haltung unterstützen. Der Ausschuss hatte den Vorschlag der Kommission bereits im letzten Jahr mit einer Drei-Viertel-Mehrheit scharf zurückgewiesen, weil er höhere Kreditzinsen und mehr Bürokratie befürchtete.
Mit diesen Änderungen kann die drohende Kredit-Verteuerung noch abgewendet werden, so Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, der Wuermeling mit rund 80 Änderungsanträgen von deutscher Seite unterstützt hat. Bereits im letzten Jahr hatte der Verband der Kommission ein Gutachten der Universität Bochum vorgelegt, wonach insbesondere sozial Schwachen der Zugang zu Krediten erschwert würde.
Der Kommissionsvorschlag sieht vor, dass Banken entscheiden sollen, welches Darlehen für den Kunden am geeignetsten ist. Dies betrifft auch die Höhe des Kreditbetrages. Der Bankenfachverband unterstützt Wuermeling in seiner Forderung, diesen Absatz zu streichen. Welcher Kunde lässt sich von seiner Bank schon gerne sagen, dass er anstelle eines Neuwagens besser einen Gebrauchtwagen finanzieren solle, fragt Wacket. Das kommt einer Bevormundung des Verbrauchers gleich, die nicht im Sinne der Kommission sein kann, so der Verbandgeschäftsführer.
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