Pressemitteilung | k.A.

EU-Preisvergleich zeigt: Erdgas in Deutschland ist zu teuer

(Essen) - Die industriellen Gasverbraucher in Deutschland zahlen EU-weit Gasspitzenpreise. Dies zeigt erneut der aktuelle EU-Industriegaspreisvergleich von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU. Für ein Industrieunternehmen mit einem Erdgasbedarf von 500 Mio. kWh im Jahr ergibt sich danach ein Wettbewerbsnachteil gegenüber einem vergleichbaren französischen Standort von 1,3 Mio. Euro im Jahr. Dabei liegt Deutschland rein geographisch wesentlich günstiger zu den wichtigen Gasexportnationen - eigentlich eine günstige Konstellation für niedrigere Gas-Transportkosten und insofern ein insgesamt günstigeres Erdgaspreisniveau für die Kunden.

"Weiterhin zahlen große industrielle Erdgaskunden in Deutschland erstaunlich viel fürs Gas.", so der VIK-Geschäftsführer Dr. Alfred Richmann. Einzig die Preise ungarischer und italienischer Gaskunden liegen noch leicht über oder gleich auf mit dem deutschen Niveau. Gegenüber großen bulgarischen Erdgaskunden müssen die Deutschen über 50 Prozent mehr für den Brennstoff zahlen, gegenüber polnischen immerhin noch stattliche 35 Prozent. Und auch der Vergleich mit den westlichen Wettbewerbern in Belgien, den Niederlanden und Frankreich macht nachdenklich: 22, 18 und 8 Prozent mehr für die gleiche Gasmenge werden in Deutschland fällig. Dies zeigt die vom VIK - der Interessenvertretung der industriellen und gewerblichen Energiekunden - vorgenommene Auswertung der Eurostat-Zahlen für das 2. Halbjahr 2008.

"Wir können nicht nachvollziehen, wieso in Deutschland, das strategisch günstig in Europa liegt, die höchsten Gaspreise zu zahlen sind! So schlecht dürfte die Verhandlungsmacht der Importeure nicht sein. Immerhin haben wir eine starke Nachfrageposition. Wo bleiben die Einkaufsvorteile?", so Dr. Alfred Richmann. "Die zuständigen deutschen und EU-Aufsichtsbehörden sollten sich diese Vergleichszahlen vor Augen führen und sie genau prüfen. Aus unserer Sicht unterstreichen die Zahlen, dass sich die hohe Konzentration in der Energiewirtschaft nicht im Sinne des Wettbewerbs und zum Wohle der Kunden auswirkt."

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft Pressestelle Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: (0201) 810840, Telefax: (0201) 8108430

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