Pressemitteilung | Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD)

EU-Pläne zum Autohandel kosten Arbeitsplätze und machen Reparaturen teurer

(Berlin/Frankfurt) - Der Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD) sieht in den Plänen von EU-Kommissar Monti Gefahren für den mittelständisch geprägten Autohandel. Zudem sieht der Automobilclub kaum Ansatzpunkte für sinkende Neuwagenpreise durch die EU-Pläne zur Neuregelung der so genannten "Gruppenfreistellungsverordnung".

"Es ist offensichtlich, dass der Wegfall der Markenexklusivität das Aus für zahlreiche mittelständische Automobilhändler und -werkstätten bringen wird", erklärt der AvD-Repräsentant in Berlin, Mathias Wieland, am 5. Februar 2002 in einer Pressemitteilung. "Die Ideen aus dem Lebensmittehandel lassen sich nicht auf das komplexe Thema Auto übertragen." Der AvD weiß, dass sich viele Werkstätten mit gutem Grund so sehr auf ihre Marke spezialisiert haben, dass sie nach Wegfall der Markenbindung bei unbekanntem Marktpotential mit hohen Investitionen in Ausbildung und Technik rechnen müßten, um auch Fremdmarken reparieren zu können.

"Moderne Autos sind so komplex, daß Spezialisierung Sinn macht. Fünf Varianten an Elektrik, Auspuff und Bremsen bei einem Modell sind keine Seltenheit. Nur große Unternehmen werden in weitere Marken investieren können. Auf der Strecke bleibt der Mittelstand, der Kunde muß weiter fahren, länger warten und mehr bezahlen, bis repariert wird. Und das Werkstattsterben wird zahlreiche Arbeitsplätze kosten", prophezeit AvD-Experte Johannes Hübner.

Folglich befürchtet der AvD eine weitere Konzentration im Autohandel. Schon heute ist etwa der Berliner Automarkt geprägt von großen Autohandelsketten bzw. Werksniederlassungen. Diese Entwicklung wird durch den Druck auf die selbstständigen, mittelständischen Kfz-Markenbetriebe noch verstärkt", so die AvD-Experten. Die Konzentration auf einige wenige, große Autohandelsketten und Werksniederlassungen werde keinesfalls günstigere Neuwagen- oder Werkstattpreise nach sich ziehen.

Der AvD fordert vielmehr die EU-Kommission auf, sich endlich für eine Steuerharmonisierung und die Anpassung des Lohnniveaus in Europa einzusetzen. Dann könnten auch die Preise für die Neuwagen in Europa angeglichen werden und der bessere Vergleich der Preise durch den Euro brächte für die Verbraucher im Autohochpreisland Deutschland vielleicht die ersehnte Preissenkung auf europäischen Durchschnitt.

Quelle und Kontaktadresse:
Automobilclub von Deutschland Lyoner Str. 16 60528 Frankfurt Telefon: 069/66060 Telefax: 069/6606789

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