Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

EU-Parlament stellt sich gegen mehr Tierschutz bei Transporten

(Bonn) - Nach der Abstimmung am des EU-Parlaments über die Empfehlungen des Untersuchungsausschusses zum Schutz von Tieren beim Transport (ANIT), kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:

"Die Abstimmung am 20.01.2022 des Europäischen Parlaments macht fassungslos. Bereits die Empfehlungen, die der Untersuchungsausschuss dem Parlament vorgelegt hatte, waren wenig ambitioniert - und wurden teils noch weiter abgeschwächt. Das EU-Parlament hat die Chance verpasst, notwendige systemische Veränderungen zu unterstützen. Die Transportzeiten für Schiffstransporte hätten auf maximal acht Stunden begrenzt werden müssen. Ebenso wäre es dringend nötig gewesen, sich von Transporten in Drittstaaten zu distanzieren. Für beide Vorhaben gab es jedoch keine Mehrheit.

Die zwei Jahre, in denen der Untersuchungsausschuss ausschließlich bereits bekannte Missstände zusammengetragen und Forderungen erarbeitet hat, waren zwei verschwendete Jahre. Die Dokumentationen und Aussagen von Tierschützern und Augenzeugen zu den offensichtlichen Tierquälereien auf Langstreckentransporten bleiben weitestgehend ohne Konsequenz.

Da die EU-Kommission derzeit die Tierschutztransportverordnung überarbeitet, ruhen unsere Hoffnungen auf Deutschland und den anderen EU-Mitgliedstaaten. Die neue Bundesregierung muss sich in diesem Rahmen jetzt für deutlich strengere Transportregeln einsetzen. Tierquälerische Lebendtiertransporte, insbesondere solche in Drittstaaten, müssen durch einen ausschließlichen Handel mit Fleisch, Schlachtkörpern und genetischem Material ersetzt werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Pressestelle In der Raste 10, 53129 Bonn Telefon: (0228) 604960, Fax: (0228) 6049640

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