EU-Parlament beschließt morgen Position zum neuen Bio-Recht / Bio-Bewegung appelliert an Europaabgeordnete: Bio voran bringen, keine faulen Kompromisse eingehen
(Berlin) - "Die Europaabgeordneten müssen für eine positive Weiterentwicklung des Bio-Rechts sorgen", betont Alexander Beck, Vorstand des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), mit Blick auf die Sitzung des Agrarausschusses des EU-Parlaments morgen in Brüssel. "Es ist entscheidend, dass die innovativen Vorschläge der Europa-Abgeordneten durchgesetzt werden; einschließlich des bewährten prozessorientierten Ansatzes der Bio-Kontrolle. Spezielle Bio-Grenzwerte darf es weder jetzt noch in Zukunft geben. Denn diese und weitere unsinnige Regeln würden die Glaubwürdigkeit von Bio schwächen und die nachhaltigste Form der Land- und Lebensmittelwirtschaft ausbremsen."
"Bei den Importregeln von Bio-Produkten haben die Abgeordneten schlechte Kompromissvorschläge vorgelegt", sagt der Vorstand des Bio-Spitzenverbandes. "Der Ansatz, nach dem die Bio-Regeln Europas 1:1 in aller Welt gelten sollen, hat neo-kolonialistische Züge." 100 Prozent gleiche Regeln weltweit erlauben es nicht, auf regionale Besonderheiten vor allem in Entwicklungsländern einzugehen. Wenn das aktuell bestehende Import-Prinzip ausgehebelt wird, werden Bemühungen zur Verbesserung des Handels untergraben und - in der Folge - die erfolgreichen Exportbemühungen europäischer Bio-Unternehmen mit zusätzlichen Auditierungen und Bürokratie belastet.
Beck betonte, wie entscheidend die verbesserte Umsetzung der Öko-Verordnung für eine gelungene Revision sei. Dazu lägen brauchbare Vorschläge vor. Auch neue Vorschläge wie z.B. die Definition der Region oder die verbesserte Rückverfolgbarkeit müssten jetzt vom Europäischen Parlament bestätigt werden, denn sie taugten für die Weiterentwicklung der Öko-Verordnung. "Die Position des EU-Parlaments ist für die Bio-Bewegung deswegen so entscheidend, weil der Gesetzesvorschlag der EU-Kommission völlig unzureichend ist und keine innovativen, zukunftsweisenden Vorgaben beinhaltet. Dem EU-Rat war es nur gelungen, etliche Fehler der Kommission zu beheben. Eine wirkliche Weiterentwicklung des Bio-Rechts hatten die Mitgliedsstaaten jedoch nicht angelegt", so Beck abschließend.
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