EU-Osterweiterung: Investoren sind schon vor Ort
(Köln) - Viele der Länder, die am 1. Mai 2004 der Europäischen Union beitreten werden, haben bereits in den vergangenen Jahren erfolgreich um ausländische Investoren geworben. Je Einwohner gerechnet, hat dabei die Tschechische Republik seit dem Übergang zur Marktwirtschaft mit über 3.400 Dollar die meisten Direktinvestitionen aller EU-Neulinge angezogen. Allein im Jahr 2002 flossen gut 8,2 Milliarden Dollar an Unternehmenskapital an die Moldau – mehr als sechsmal so viel wie 1997.
Dieser Anstieg rührt nicht zuletzt daher, dass Prag vor einigen Jahren einen Wechsel in der Privatisierungspolitik vollzog und sich seither gezielt um ausländische Investoren bemüht. Auch Ungarn konnte sich als chancenreicher Standort präsentieren: Dort haben Firmen aus anderen Ländern seit dem Ende der Planwirtschaft insgesamt knapp 23 Milliarden Dollar investiert – gut 2.250 Dollar je Einwohner. Dabei strömten die Mittel nicht nur im Rahmen des Privatisierungsprozesses ins Land, multinationale Konzerne haben außerdem in Industriefreizonen neue Niederlassungen errichtet.
Zusätzlich haben Steuerbonbons den Firmen den Gang an den Plattensee versüßt. Den dritten Platz auf der Anleger-Hitliste der EU-Anwärter belegt Estland mit ausländischen Investitionen von etwa 1.860 Dollar je Einwohner. Vor allem schwedische und finnische Unternehmen wagten den Sprung über die Ostsee – ihre Engagements machten Ende 2002 gut zwei Drittel des gesamten Direktinvestitionsbestands aus.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Neue Sterne am Himmel – Die Osterweiterung der Europäischen Union, Köln 2003, 32 Seiten, 7 Euro. Bestellung über Fax: (02 21) 49 81-4 45 oder via E-Mail: div@iwkoeln.de
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