Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

EU muss Binnenmarkt stärken als Antwort auf Trump-Wahl

(Brüssel) – Ein umfassender Ausbau des EU-Binnenmarktes für Dienstleistungen kann die Bruttowertschöpfung in Europa dauerhaft um 2,3 Prozent oder 353 Milliarden Euro erhöhen. „Die Wahl von Trump zum US-Präsidenten verlangt Antworten von Europa. Eine Vertiefung des Binnenmarktes, vor allem bei den Dienstleistungen, könnte das wirtschaftliche Gewicht der EU erhöhen und die EU attraktiver für US-amerikanische Unternehmen machen“, sagt Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft.

Ein Abbau von Barrieren im EU-Binnenmarkt für Dienstleistungen würde dabei die Bruttowertschöpfung von allen Mitgliedstaaten erhöhen. In absoluten Zahlen wären die Zuwächse in Deutschland (plus 67,8 Milliarden Euro), Frankreich (plus 37,8 Milliarden Euro) und Irland (plus 29,9 Milliarden Euro) am größten. Im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft würden Luxemburg (plus 8,6 Prozent), Malta (plus 7,8 Prozent) und Irland (plus 6,2 Prozent) besonders starke Zuwächse verzeichnen.

Die Berechnungen beruhen auf einem Abbau der Handelsbarrieren für Dienstleistungen im EU-Binnenmarkt um 25 Prozent (Szenario 1) und 10 Prozent (Szenario 2). Dies umfasst beispielsweise einen Abbau von Bürokratie oder eine Angleichung verschiedener nationaler Regelwerke. Bereits ein Abbau der Handelsbarrieren für Dienstleistungen um 10 Prozent könnte die Bruttowertschöpfung in der EU um 0,5 Prozent oder 77 Milliarden Euro erhöhen. Die Berechnungen zu den dauerhaften Wirtschaftseffekten beziehen sich auf eine Zeitspanne von 10 bis 15 Jahren.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V., Poschingerstr. 5, 81679 München, Telefon: 089 92240, Fax: 089 985369

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