Pressemitteilung | Bayerischer BauernVerband (BBV)

EU-Kommission schlägt Herabstufung des Wolfes in der Berner Konvention vor

(München) - Die EU-Kommission hat gestern vorgeschlagen den Wolf in der Berner Konvention von einer "streng geschützten Art" auf eine "geschützte Art" herabzustufen. Dieser Vorschlag geht nun an den Europäischen Rat, in dem die Mitgliedsstaaten in einer qualifizierten Mehrheit dem Vorschlag zustimmen müssen. Erst dann kann der Vorschlag beim "Ständigen Komitee der Berner Konvention" eingereicht werden. Dort muss sich dann wiederrum eine Mehrheit für die Herabstufung finden. Ein Antrag zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes wurde zuletzt 2018 durch die Schweiz eingereicht und war 2023 gescheitert. Ein neuer Versuch, falls der Vorschlag der Kommission die Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten findet, kann erst in der nächsten jährlichen Sitzung im November 2024 unternommen werden. Hintergrund der Initiative der Europäischen Kommission ist die Tiefenanalyse, bei der die wachsende Population und deren Folgen untersucht wurden.

Für Stefan Köhler, Umweltpräsident des BBV ist dies ein erster Schritt, denen viele weitere Folgen müssen. "Zum einen muss die Herabstufung in der Berner Konvention passieren, aber gleichzeitig muss die Europäische Kommission den Wolf in der FFH-Richtlinie herabstufen, um ein Bestandsmanagement zu ermöglichen. Jetzt müssen die EU-Mitgliedsstaaten Einheit beweisen und diesem ersten wichtigen Vorschlag für die Änderung der Berner Konvention zustimmen."

Erst die Absenkung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie gilt als grundlegend für ein ausgewogeneres Miteinander von Landwirtschaft und Naturschutz. Der Bauernverband sieht darin die Chance, praxistaugliche Lösungen im Umgang mit Konflikten zwischen Wölfen und Nutztieren zu entwickeln, die den Interessen aller Beteiligten gerecht werden. Einem unkontrollierten Populationswachstum von bis zu 30 Prozent pro Jahr kann nun durch ein gezieltes Bestandsmanagement entgegengewirkt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer BauernVerband (BBV) Pressestelle Max-Joseph-Str. 9, 80333 München Telefon: (089) 558730, Fax: (089) 55873505

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