EU-Haushalt: Hochschulen kritisieren Kürzungspläne bei Forschungsinvestitionen
(Bonn) - Vergangene Woche haben die Finanzminister der EU-Mitgliedsländer in Brüssel über den Haushalt der Europäischen Union im kommenden Jahr beraten. Dabei forderten sie, unter anderem die Investitionen in Forschung und Innovation im nächsten Jahr um 491,47 Millionen Euro zu kürzen.
Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) kritisierte die Entscheidung als "Schritt in die völlig falsche Richtung". "Es ist ein trauriger Treppenwitz, dass die Finanzminister die europäischen Zukunftsinvestitionen in Forschung um rund eine halbe Milliarde Euro kürzen wollen, während die EU-Kommission gleichzeitig einen Bericht veröffentlicht, der die Bedeutung von Forschung für den Wohlstand in Europa belegt und stärkere Investitionen anmahnt", erklärte Hippler.
In ihrem Bericht "LAB - FAB - APP. Investing in the European future we want" hatte eine von der EU-Kommission beauftragte unabhängige Expertengruppe festgestellt, dass zwei Drittel des Wachstums der vergangenen zwanzig Jahre in den Industrieländern auf Forschung und Entwicklung zurückzuführen seien. Eine weitere Erkenntnis des Berichts: Europa droht bei Forschungsinvestitionen von Süd-Korea, Japan und den USA abgehängt zu werden. Dort werde ein wesentlich höherer Anteil der Wertschöpfung in Forschung und Entwicklung investiert.
"Im laufenden Wahlkampf erklären die deutschen Regierungsparteien, die Zukunftsinvestitionen steigern zu wollen", so Hippler weiter. "Da passt es nicht ins Bild, dass Deutschland den Kürzungsplan der europäischen Finanzminister mitträgt. Ich hoffe sehr, dass die Bundesregierung ihre Position nach der Sommerpause im Fortgang der EU-Haushaltsverhandlungen noch einmal überdenkt."
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Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
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