EU-Green-Deal lässt die Brennholzpreise explodieren
(Berlin) - "Die Preise für Brennholz und Holz-Pellets werden sich als Ergebnis des EU Green Deals noch einmal deutlich erhöhen", sagt FABLF-Vorsitzender Max von Elverfeldt. Der Grund: Die als Teil des EU Green Deals beschlossene, und in Teilen bereits auf den Weg gebrachte, EU-Biodiversitätsstrategie sieht unter anderem vor, 10 Prozent der Landflächen Europas sich selbst zu überlassen und jegliche wirtschaftliche Nutzung dieser Flächen in Zukunft komplett zu untersagen.
Max von Elverfeldt warnt: "Wenn diese stillgelegten Landflächen sich tatsächlich vollständig selbst überlassen werden, bedeutet das im Klartext, dass auf den Flächen jede Nutzung - auch die Land- und Forstwirtschaft, inklusive des Brennholzeinschlags - komplett verboten wird." Das wird die "Verfügbarkeit von Brennholz in Europa künftig erheblich reduzieren, den Rohstoff verknappen".
Elverfeldt: "Der EU Green Deal wird das Heizen mit Holz in Zukunft massiv verteuern. Wer bisher auf Kaminöfen, Einzelraumfeuerungsanlagen und Pellet-Heizungen gesetzt hat, wird bestraft. Brennholz wird künftig zum Luxusgut."
Laut dem Bundesamt für Statistik (September 2022) haben sich die Preise für Brennholz und Holzpellets im August 2022 um 85,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht.
Die ersten Folgen dieser Entwicklung zeigen sich bereits. Der Holzdiebstahl nimmt zu. "Wir haben Betriebe, denen werden Paletten mit Holz vom Hof geklaut", sagt Elverfeldt. "Da entstehen Schäden von bis zu 40.000 Euro pro Diebstahl." Aber: Einfach durch neuen Holzeinschlag ersetzt werden, kann gestohlenes Brennholz nicht. Elverfeldt: "Wir können und wollen aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht einfach in den Wald gehen und neues Holz schlagen. Zudem muss Brennholz lange lagern, bevor es verbrannt werden kann."
Die EU-Pläne drohen, die angespannte Lage auf dem Brennholzmarkt nun weiter zu verschärfen. "Wir haben gesehen, was eine natürliche Verknappung durch Kalamitäten und Waldbrände für den Markt bedeutet - eine politische Verknappung, wie es die EU-Pläne jetzt vorsehen, wäre daher grob fahrlässig", sagt von Elverfeldt. Die Folgen für Verbraucher wären verheerend: "Das Angebot von Brennholz und Holz-Pellets wird immer kleiner werden" - politisch gewollt, künstlich, langfristig.
Knapp die Hälfte der Deutschen will Holz als "alternative Energiequelle" nutzen
Die Deutschen werden von den EU-Plänen massiv betroffen sein. Denn: Eine aktuelle INSA-Umfrage (Online-Befragung; 1004 Befragte ab 18 Jahren; 28.10.22) im Auftrag von FABLF zeigt, dass jeder sechste Befragte (15 Prozent) mit Holz (11%) oder Holzprodukten (4%), sprich: mit Holz-Pellets oder Hackschnitzeln, heizt. Die meisten (32%) leben in einem Eigentumshaus oder in einem Mietshaus (13%). Und: Vor allem auf dem Land lebende Befragte heizen ihre Wohnung beziehungsweise ihr Haus aktuell deutlich häufiger mit Holz (17 Prozent zu 6%) als städtisch lebende Befragte dies tun.
Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) ist der Ansicht, dass Holz und Holzprodukte "wegen der gestiegenen Energiepreise auch in Zukunft als alternative Energiequelle genutzt werden" sollten. Nur ganze 28 Prozent sind dagegen (24 Prozent sagen weiß nicht).
Quelle und Kontaktadresse:
Familienbetriebe Land und Forst e.V. (FaBLF)
Juliane Ahrens, Leiterin Kommunikation
Claire-Walldoff-Str. 7, 10117 Berlin
Telefon: (030) 2463046-0, Fax: (030) 2463046-23
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